Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) liegt im Bundesland Schleswig-Holstein und verbindet über eine Länge von 98,26 km Nordsee und Ostsee. Seinen Anfang nimmt der Nord-Ostseekanal in der Schleuse Brunsbüttel und mündet nach der Schleuse Kiel-Holtenau in die Ostsee.
Im Nord-Ostsee-Kanal gibt es nur zwei Schleusengruppen, eine am Anfang und eine am Ende des Kanals.
Diese Seite beleuchtet den Nord-Ostsee-Kanal thematisch und fotografisch.
Der Nord-Ostsee-Kanal wurde zwischen 1887 und 1895 in achtjähriger Bauzeit vollendet. Ein erster Ausbau des Kanals erfolgte bereits zwischen 1907 und 1914. Ab 1965 erfolgte ein zweiter Ausbaus des Kanals.
Der Zweck der Schleusen im Nord-Ostsee-Kanal ist, anders als bei den Kanalschleusen, nicht Fallhöhen zu überwinden, sondern dient dem Schutz des Kanalbetts. Im Nord-Ostsee-Kanal gibt es keinen Höhenunterschied; allerdings wurde der Kanal ohne Spundwände gebaut. Ohne die Schleusen würde es durch den Tidenhub der Nordsee im Kanal zu einer Strömung kommen, die dann die Kanalwände beschädigen würde. Die Ostsee hat so gut wie keinen Tidenhub, bei Kiel beträgt der Tidenhub ca. 20 cm maximal. Das rührt daher, daß Randmeere, wie die Ostsee, von den Gezeiten nur wenig beeinflusst werden. Dagegen hat die Nordsee bei Brunsbüttel einen Tidenhub von ca. 3 Meter im Mittel. Ohne die Schleusen würde es im Nor-Ostsee-Kanal zu erheblichen Strömungen kommen.
Es ist Fakt: Der Nord-Ostsee-Kanal ist die am meisten befahrene Wasserstraße der Welt. Und das noch vor den berühmten Kanälen Suez-Kanal und Panamakanal. Für die internationale Schifffahrt heißt der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) schlicht Kiel-Canal. Der NOK spart der Schifffahrt Zeit und damit Geld. Die Alternativroute in die Ostsee ist die Fahrt um Skagen herum durch das Kattegat in die Ostsee. Die Fahrt von Hamburg durch den NOK nach St. Petersburg dauert drei Tage, die Alternativroute dauert dagegen schon 5-6 Tage.
Die maximale Tiefe im Nord-Ostsee-Kanal beträgt 13 m, die mittlere Tiefe beträgt 11m
Lotsenpflicht für Schiffe mit mehr als 3,10 m Tiefgang und für Schiffe ab Verkehrsgruppe 2 (= Binnenschiffe ab 65 m Länge und aufwärts alle größeren Schiffstypen).
Sportfahrzeuge (alle Schiffe und Boote, die nicht gewerblich betrieben werden) dürfen den NOK nur während der Tagzeiten und bei klarer Sicht ohne Lotsen befahren. Dabei müssen Bootsführer der Sportsfahrzeuge sicherstellen, daß Liegestellen vor Einbruch der Dunkelheit erreicht werden können.
Für die gewerblichen Schiffe / Seeschiffe besteht auf dem Nord-Ostsee-Kanal Lotsenpflicht. Während der Durchfahrt durch den NOK führen Lotsen bzw. ehemalige Kapitäne oder nautische Offiziere das Ruder. Allerdings bleibt der Kapitän des Schiffes auch während der Durchfahrt der Schiffsführer.
Der Nord-Ostsee-Kanal zweigt aus der Elbe ab bei Stromkilometer 696,35. Schleuseneinfahrtsfeuer bei km 0,38.
Die Neue Doppelschleuse Brunsbüttel hat eine Länge von 310 m und eine Breite von 42 m, bei einem zulässigen Tiefgang von 9,50 m bzw. 10,40 m.
Die Alte Doppelschleuse Brunsbüttel hat eine Länge von 125 m und eine Breite von 22,00 m bei einem zulässigen Tiefgang von 6,00 m.
Damit stehen der Schleusenanlage in Brunsbüttel 4 Schleusenkammern zu Verfügung.
Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes hat für die Schleusenanlage den Bau einer 5. Schleusenkammer in Auftrag gegeben. An der Schleusenkammer wird gegenwärtig gebaut. Die Maße der neuen Schleusenkammer sind auf eine Zunahme des Schiffsverkehrs und auf größere Schiffe ausgelegt:
Kammerlänge: 360 m
Kammerbreite: 45 m
Maximale zulässiger Tiefgang der Schiffe: 11 m
Maximale zulässige Breite der Schiffe: 44 m
Die Schleusentore werden als Schiebetore gebaut.
Für den Schiffsverkehr durchgehend geöffnet
Straßen- und Eisenbahnverkehr kreuzen den Nord-Ostsee-Kanal. Um die Höhe der Schiffe zu berücksichtigen müssen die querenden Brücken eine gewisse Mindesthöhe aufweisen. Daher wird der Nord-Ostsee-Kanal von zehn Hochbrücken überquert. Diese sind nachfolgend, ausgehend von der Schleuse Brunsbüttel aufgeführt:
Unter den Brücken ist die zulässige Höhe über dem Wasserspiegel 40 m.
Der Rendsburger Tunnel bietet Autofahrern und Fußgängern die Möglichkeit, den Kanal zu unterqueren. Der Autotunnel ist seit 1961 in Betrieb und hat eine Länge von 1278 m. Seit 1965 ist auch der Tunnel für die Fußgänger in Betrieb. Der Fußgängertunnel ist über Aufzüge und Rolltreppen erreichbar und hat unterirdisch eine Länge von 130 m.
Die Fähren, die die Verbindungen zwischen beiden Ufern des Nord-Ostsee-Kanals herstellen sind für Kraftfahrer, Radfahrer und Fußgänger kostenlos. Diese Einrichtung verdankt sich einem Erlaß Kaiser Wilhelm II zur Eröffnung des Kanals, der bis heute seine Gültigkeit behalten hat. Sehr zur Freude der Nutzer.
Am Nord-Ostsee-Kanal gibt es immer was zu sehen und zu entdecken. Wo sind die besten Aussichtspunkte oder Aussichtsplattformen? Es gibt eigentlich jede Menge davon. So ist es eine individuelle Entscheidung, wo man sich niederlassen will, um den Verkehr auf dem NOK zu beobachten. Dennoch gibt es einige interessante Plätze, die allgemein bekannt sind, und genutzt werden:
Die Schleuse Kiel-Holtenau besteht aus zwei Doppelschleusen, genannt die Kleine Schleuse und die große Schleuse Kiel-Holtenau. Bei der kleinen Doppelschleuse handelt es sich um die beiden Schleusen, mit denen der Nord-Ostsee-Kanal 1895 eröffnet wurde.
Daten zur den Doppelschleusen:
Kleine Schleuse Kiel-Holtenau:
2 Kammern mit je
-Länge 125 m
-Breite 22 m
Schleusungszeit zwischen 15 und 30 Minuten
Große Schleuse Kiel-Holtenau:
2 Kammern mit je
-Länge 310 m
Breite 42 m
Schleusungszeit zwischen 20 bis 25 Minuten