Der Adlerbussard ist Brutvogel in den Trockengebieten von Süd- Südost und Osteuropa (Russland) sowie Nordafrikas, in Vorderasien und sein Verbreitungsgebiet reicht bis nach Zentralasien.
Die Europäischen Brutbestände des Adlerbussards beginnen in der Slowakei und erstrecken sich dann süd- und südostwärts über Kroatien, Bosnien-Herzegonwina, Montenegro, Serbien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Mazedonien und Griechenland. Weitere Vorkommen ostwärts befinden sich in Moldawien, Ukraine, auf der Krim in Südrussland (Wolgagebiet) im Kaukasus und in der Türkei.
Zwischen 5 und 24% des Weltbestandes brüten in Euroa allein, wobei von einem Brutbestand von 11.800 bis 19.200 Brutpaaren ausgegangen wird. Das Vorkommen in der Türkei wird auf 6-9T Brutpaare geschätzt.
In Europa ist der Adlerbussard überwiegend Sommervogel und Zugvogel. Die Winterquartiere liegen überwiegend in Afrika, Arabische Halbinsel und in Indien. Sichtungen auf dem Durchzug oder im Sommer in Mitteleuropa sind möglich jedoch sehr selten.
Systematische Einordnung:
Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes)
Familie: Habichtverwandte (Accipitridae)
Gattung: Bussarde (Buteo)
Art: Adlerbussard
Beschreibung:
Wissenschaftlicher Name: Buteo buteo rufinus
Artname in Englisch: Long-legged Buzzard
Artname in Französisch: Buse féroce
Artname in Niederländisch: Arendbuizerd
Artname in Schwedisch: Örnvråk
Artname in Finnisch: Aronhiirihaukka
Artname in Dänisch: Ørnevåge
Artname in Polnisch: Kurhannik
Vorkommen / Verbreitung: Der Adlerbussard ist Brutvogel in den Trockengebieten Süd- und Südosteuropas, Russland, Türkei, Nordafrikas (Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen), Kleinasien; Israel, Libanon, Iran, und bis nach Zentralasien.
In Europa ist der Adlerbussard Brutvogel in der Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Mazedonien, Griechenland.
Wanderungen: >: Der Adlerbussard ist in seiner Nominatform Zugvogel. Der Wegzug in die Winterquartiere beginnt Anfang/Mitte September. Ab Mitte März erreichen werden wieder die Brutplätze erreicht (Türkei), wobei die nördlichsten Brutplätze bis Anfang April erreicht werden.
Überwinterung Die Winterquartiere des Adlerbussards liegen in Indien, Arabien, von der Sahelzone bis nach Ost-Afrika.
Lebensraum – Biotop: Trockensteppen, Halbwüsten, Wüstenrandbezirke in Europa und Kleinasien, auch felsige und teilweise bewaldete Hügel- und Gebirgslandschaften
Verhalten Der Adlerbussard ist tagaktiv. Jagd als Suchflug über dem Gelände oder von der Warte aus, rüttelt fast nie. Zieht in Familienverbänden und im Winter oft in größeren Trupps .
Kennzeichen: Größter Bussard in der Westpaläarktis. Wirkt wegen seiner langen Flügel und der der deutlich gefingerten Handschwingen im Flug wie ein Adler. Kommt in drei Gefiedertypen (Morphen) vor: hell, rötlich und dunkel. Verwechslung mit Mäusebussard und Steppenbussard/Falkenbussard möglich. Dunkler Gefiedertyp brütet nur im Wolgagebiet.
Heller und rötlicher Gefiedertpy: rostfarbener Kopf, Hals und Schwanz. Bei adulten Adlerbussarden ist der Schwanz nicht gebändert. Adlerbussarde können ein dunkles Bauchfeld haben dadurch Verwechslung mit Raufußbussard möglich.
Juveniles Kleid: Jungvögel haben oftmals einen weißlichen Kopf .
Schnabel: schwarz mit gelber Wachshaut
Lauf und Zehen: gelb.
Iris: ad. = gelbbraun bis ockerfarben; juv. = hell- bis dunkelbraun.
Größe: 50-65 cm
Gewicht:
♂ 590-1281 g Ø 1100 g
♀ 945-17660 g Ø 1300 g
Spannweite: 126-148 cm
Stimme - Ruf: Wenig ruffreudig. Ruf ähnlich Mäusebussard klingt weicher und tiefer; jedoch eher „aa aa aa.. „.
Geschlechtsreife: Geschlechtsreife wahrscheinlich im zweiten oder dritten Lebensjahr.
Paarungszeit: monogame Saisonverbindung. Wiederverpaarung möglich.
Bruten1 Jahresbrut
Eiablage: ab Ende März bis Anfang April. Auf dem Balkan in der ersten Aprilhälfte
Brutzeit: ab Ende März bis Anfang/Mitte Mai
Nest: Nest aus starken Zweigen.
Neststandort - Brutrevier: Nest meist in Felswänden, seltener dagegen auf Bäumen, hohen Büschen oder am Boden.
Gelege: meist 2-3 (selten -5) Eier.
Eier: ähnlich Mäusebussard, kurzspindelförmig bis elliptisch; glanzlose Schale. Farbe: weiß bis grünlichweiß mit blassgrauen bis violetten Flecken.
Nachgelege: Ersatzgelege bei Brutverlust möglich.
Legeabstand: ???.
Brutbeginn: ???.
Brutdauer: vermutlich 33-35 Tage, nicht genau bekannt; überwiegend brütet das ♀.
Schlüpfen: unbekannt.
Nestlingsdauer - Führungszeit: bedunte Nesthocker, werden von beiden Altvögeln gefüttert
Flügge: 45-52 Tage.
Nahrung: Kleine und mittelgroße Nager (Wühlmäuse, Hamster, Ziesel) selten kleine Reptilien, im Herbst auch Großinsekten, Aas, selten Vögel
Lebensdauer: Der älteste bekannte Ringvogel eines Adlerbussards erreichte ein Alter von 8 Jahren und 6 Monaten.
Mortalität - Sterblichkeit: ???.
Feinde und Gefährdungen: Lebensraumzerstörung, Freileitungen, Strommasten, Windenergieanlagen. Jagdliche Verfolgung.
Jagdbares Wild: Nein
Jagdzeit: Nein, Naturschutz
Bauer, Hans-Günther, Bezzel, Einhard et. al. (HG), Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Band 1+2, Sonderausgabe 2012, Aula Verlag, Wiebelsheim
Bauer, Hans-Günther, Bezzel, Einhard et. al. (HG), Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Band 3, Literatur und Anhang, Aula Verlag Wiebelsheim, 2. vollständig überarbeitete Auflage 1993
Bezzel, Einhard, Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Non-Passeriformes, Band 1, AULA-Verlag Wiesbaden, 1985
Bruun/Singer/König/Der Kosmos Vogelführer, Franck'sche Verlagshandlung Stuttgart, 5. Auflage 1982
Glutz von Blotzheim, Urs et. al (HG), Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Band 4, Falconiformes, AULA-Verlag Wiesbaden, 2. durchgesehene Auflage 1989
Mebs, Theodor (†), Schmidt, Daniel, Die Greifvögel Europas, Nordafrikas und Vorderasiens, Franck-Kosmos Verlag Stuttgart, 2. Auflage 2014
Svenson, Lars et. al, Der Kosmos Vogelführer, Franck-Kosmos Verlag GmbH & Co. KG, Stuttgart, 2. Auflage 2011
Bundesamt für Naturschutz BfN: Nationaler Vogelschutzbericht 2019 gemäß Artikel 12 Vogelschutzrichtlinie, Berichtsdaten aus dem Abschnitt A...Bi Brutvögel - Durchzügler - Überwinterer - Verbreitungskarten (pdf download)
Ei des Adlerbussards: Attribution: Muséum de Toulouse, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons; File URL: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ed/Buteo_rufinus_cirtensis_MHNT.ZOO.2010.11.90.3.jpg; Page URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Buteo_rufinus_cirtensis_MHNT.ZOO.2010.11.90.3.jpg