Der Alpenstrandläufer gehört zu den Kleinen Strandläufern und kommt in Deutschland nur in kleinen Brutpopulationen an der deutschen Ostseeküste vor. Ansonsten ist der Alpenstrandläufer als Zugvogel Gast auf dem Durchzug oder Wintergast. Als Trittstein und Überwinterungsgebiet kann er im Wattenmeer beobachtet werden.
Systematische Einordnung:
Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
Familie: Schnepfenvögel (Scolopacidae)
Gattung: Strandläufer (Calidris)
Art: Alpenstrandläufer
Beschreibung:
Wissenschaftlicher Name: Calidris alpina
Artname in Englisch: Dunlin
Artname in Französisch: Bécasseau variable.
Vorkommen / Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet umspannt die gesamte Nordhalbkugel der Erde. Alaska, Kanada, Grönland, Island, Norwegen, Schweden, Finnland, Russland – Halbinsel Kamtschatka, Sachalin, Barentssee; deutsche Ostseeküste
Wanderungen: Teilzieher / Zugvogel; großes Migrationsgebiet in Kanada, Osthälfte USA und Rocky Mountains bis zur Westküste
Überwinterung: Küstengebiete Irland und England. Nordseeküsten – Wattenmeer, Dänemark, Deutschland, Niederlande, Nordseeküste Belgien und Frankreich; Atlantikküste Frankreich, Spanien, Portugal; lokal im spanischen Binnenland; Mittelmeerküste Spanien und Frankreich, Italien, Sardinen, Sizilien; Küstenlinie Adria, Griechenland, Türkei, Nordafrika, Westafrika (nördlicher Teil), Zentralafrika, Nilgebiet, Ägypten, Küstenlinien der arabischen Halbinsel, Mesopotamien, Afghanistan, Pakistan, Indien, Südostasien, Südkorea, Japan, Westküste Kanada, Alaska südlicher Küstenstreifen. Westküsten USA und Mexiko, Ostküste USA und Mexiko
Lebensraum: Moostundra, sumpfige Wiesen, Moore und Heidegebiete, an der Küste auch Salzsümpfe. Außerhalb der Brutzeit auf Schlickflächen an der Küste, größere Binnengewässer
Verhalten: tagaktiv
Kennzeichen: ungefähr Starengröße. Brutkleid mit rotbrauner, schwarzgefleckter Oberseite, schwarzer Fleck am Bauch. Im Flug auf Schnabel in der vorderen Hälfte leicht gebogen. Ruhekleid ist überwiegend graubraun, wobei der Bauch eine helle Stelle aufweist. Flügeloberseite in beiden Kleidern mit weißem Flügelstreif. Bürzel und Schwanz immer mit dunklem (schwarz) Streifen, Bürzel seitlich des dunklen Streifens mit hellem Fleck.
Mauser: erfolgt an störungsfreien und nahrungsreichen Mauserplätzen
Größe: 17-21 cm
Gewicht: 33-85 g
Spannweite: 32-36 cm
Stimme: hohes „trirr“
Geschlechtsreife: nach einem Jahr
Paarungszeit: April; monogame Verbindung. Altvögel trennen sich bereits während der Jungenaufzucht.
Bruten: max. 1 Jahresbrut Brutzeit: April bis Juli
Nest: gut versteckt in der Vegetation,
Nest napfförmig in einem Grashorst
Nistplatz: Felslöcher, Spechthöhlen, Kaninchenbauten, Metallkonstruktionen
Gelege: bis zu 4 Eier.
Nachgelege: möglich
Legeabstand: 30-36 Stunden
Brutbeginn: mit Ablage ersten Ei, beide Altvögel brüten
Brutdauer: 21 Tage
Nestlingsdauer: Nestflüchter; Junge verlassen das Nest, wenn sie nach dem Schlüpfen trocken sind.
Flügge: 21 Tage
Nahrung: Insekten, Larven, Schnecken, Würmer, kleine Krebstiere
Lebensdauer: durchschnittlich 5,4 Jahre, ermittelt: 11-16 Jahre, maximal 24 Jahre
Feinde: Nesträuber, Insektenmangel, Wetter
Jagdzeit: Nein. Naturschutz
Bauer, Hans-Günther, Bezzel, Einhard et. al. (HG), Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Band 1+2, Sonderausgabe 2012, Aula Verlag, Wiebelsheim
Bauer, Hans-Günther, Bezzel, Einhard et. al. (HG), Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Band 3, Literatur und Anhang, Aula Verlag Wiebelsheim, 2. vollständig überarbeitete Auflage 1993
Bezzel, Einhard, Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Non-Passeriformes, Band 1, AULA-Verlag Wiesbaden, 1985
Bruun/Singer/König/Der Kosmos Vogelführer, Franck'sche Verlagshandlung Stuttgart, 5. Auflage 1982
Glutz von Blotzheim, Urs et. al (HG), Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Band 6, Charadriiformes (1. Teil) , Akademische Verlagsgesllschaft Wiesbaden, 1975