Die Pfeifente ist kleiner als die Stockente und gehört zur Familie der Schwimmenten. Auffallend bei beiden Geschlechtern der recht kurze Schnabel und die hohe Stirn. Insgesamt wirkt die Pfeifente recht rundlich bei einer einheitlich dunklen Färbung.
Als Brutvogel ist die Pfeifente zwischen Island, über die Halbinsel Sachalin bis nach Kamtschatka verbreitet. In Mitteleuropa ist die Pfeifente an den Küsten als Brutvogel verbreitet. Während des Winters erscheint die Pfeifente in mitteleuropäischen Binnenland als Durchzügler und Wintergast.
Brutnachweise der Pfeifente gibt es in den Niederlanden, Mecklenburg und Vorpommern, Polen, Russland und Dänemark. Dazu kommen feste Brutvorkommen auf den britischen Inseln und auf Island.
Grundsätzlich ist die Pfeifente ein Zugvogel. Die isländischen Brutpopulationen ziehen möglicherweise sogar bis nach Nordamerika. Ansonsten ziehen dieses Populationen südwärts nach Großbritannien, Frankreich und bis nach Spanien sowie nach Russland.
In Westeuropa finden sich Pfeifenten als Wintergäste in den Niederlanden, im Westen Deutschlands und bis nach Südwesteuropa. Die Brutopolulationen aus West- und Mittelsibirien ziehen in das Gebiet des Kaspischen Meeres und des Schwarzen Meeres, dort besonders in die Türkei. Dazu kommen Züge nach Griechenland, auch bis nach Nord-Indien und nach Nordafrika.
Der Abzug in die Winterquartiere beginnt im August, die Ankunft in den Winterquartieren ist ab Oktober/November zu erwarten. Mit Rückzug in die Sommerquartiere beginnen die Pfeifenten ab Mitte März bis Anfang April, erreichen ihre Brutplätze allerdings nicht vor Mai.
Die Wintergäste der Pfeifente in Mitteleuropa sind meistens zwischen September und April anzutreffen. Wintergäste der Pfeifente finden sich in Nordrhein-Westfalen z.B. am Niederrhein zwischen Schenkenschanz, über den Altrheinarm bei Rees bis auf die Bislicher Insel bei Xanten. Dazu kommen Winterbestände der Pfeifente im Bereich der Rieselfelder Münster.
Systematische Einordnung - Taxonomie:
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatinidae)
Unterfamilie: Enten (Anatinae)
Gattung: Eigentliche Enten / Schwimmenten (Anas)
Art: Pfeifente
Wissenschaftlicher Name: Anas penelope
Artname Pfeifente Englisch: Eurasian Wigeon
Artname Pfeifente Französisch: Canard siffleur
Artname Pfeifente Niederländisch: Smient
Artname Pfeifente Spanisch: Silbón Europeo
Artname Pfeifente Italienisch: Fischione
Artname Pfeifente Norwegisch: Brunnakke
Artname Pfeifente Schwedisch: Bläsand
Artname Pfeifente Finnisch: Haapana
Artname Pfeifente Dänisch: Pibeand
Artname Pfeifente Polnisch: Świstun
Artname Pfeifente Ungarisch: Fütyülő réce
Artname Pfeifente Tschechisch: hvízdák eurasijský
Artname Pfeifente Russisch: Свиязь
Artname Pfeifente Chinesisch: 赤颈鸭
Artname Pfeifente Chinesisch (traditional): 赤頸鴨
Vorkommen / Verbreitung: Die Pfeifente brütet in Island, Großbritannien, Frankreich und in Spanien sowie in Skandinavien, im Ostseeraum und in Osteuropa bis an das Schwarze Meer (nördliche und östliche Seite des Schwarzen Meeres) und bis nach Mittelsibirien. Brutvorkommen sind auch den Niederlanden, deutsch-niederländisches Grenzgebiet.
Wanderungen: Zugvogel. Die Brutvorkommen in Island und Großbritannien sind zum Teil Standvögel und Strichvögel; die Brutvögel aus Island ziehen zum Teil in die Winterquartiere in Nordamerika, sowie nach Großbritannien, Frankreich und sogar bis nach Spanien. Dagegen überwintern die Brutvögel aus Fennoskandinavien und Russland in Westeuropa, dort besonders in Nordwest-Deutschland und den Niederlanden, teilweise in Irland und Großbritannien, Frankreich und Spanien. Brutpopulationen aus West- und Mittelsibirien überwintern im Gebiet des Kaspischen Meeres und des Schwarzen Meeres und ziehen teilweise bis nach Nordafrika, wobei einige Gruppen auch bis nach Ostafrika ziehen (Tanzania).
Der Abzug in die Winterquartiere beginnt im August, mit der Ankunft in den Winterquartieren ist zwischen Oktober und November zu rechnen. Aus den Winterquartieren beginnt der Rückzug Mitte März bis Anfang April, die Ankunft in den nördlichen Brutplätzen ist nicht vor Mai.
Überwinterung: Die wichtigen Überwinterungsgebiete der Pfeifente in Europa sind die Britischen Inseln, Dänemark, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Niederrhein, Niederlande, Belgien, Frankreich und Spanien. Überwinterer in Mitteleuropa verbleiben dort in der Regel zwischen September und April.
Lebensraum: Die Pfeifente besiedelt vegetationsreiche Seen. Während der Zugzeit und im Winter ist die Pfeifente an der Küste und an küstennahen Gewässern anzutreffen, wie auch an größeren Gewässern, (Seen, Altarme, Flüsse, Mündungsdeltas) im Binnenland anzutreffen.
Verhalten: Pfeifenten sind tagaktiv und nachtaktiv.
Kennzeichen: Die Pfeifente ist etwas kleiner als die Stockente. Im Gegensatz zur Stockente hat die Pfeifente einen kurzen Schnabel und eine hohe Stirn.
Das Pfeifenten ♂ zeigt im Brutkleid einen kastanienbraunen Kopf und Hals, wobei von der Stirn bis zum Oberkopf eine gelblich-weiße Stirnblässe zu sehen ist. Die Brust ist braun-rötlich; der Bauch
ist weiß, die Unterschwanzdecken sind schwarz. Der Rücken und die Flanken zeigen ein fein quergewelltes hellgrau. Das Pfeifenten ♂ wirkt aus der Entfernung fahl. Das Armdeckengefieder des
Pfeifenten ♂ ist weiß, dieser weiße Streifen ist auch im Sitzen und Schwimmen an der Flanke zu sehen. Der Spiegel ist ein dunkles schwarz-grün. Die Grundfärbung des Pfeifenten ♀ kann teilweise
bis zu einem grau tangieren. Bauch weiß, Unterschwanzdecken dunkel gezeichnetes grau. Vorderflügel zeigt eine grauweiße Fleckung (sieht aus wie Schuppen)
Das Pfeifenten ♀ zeigt einen rotbraunen Kopf ohne Blässe, die Oberseite ist dunkel und die Flanken sind deutlich rotbraun (hell)
Größe: 42-50 cm, Weibchen größer und schwerer
Gewicht: 500-900g
Spannweite: 71-85 cm
Stimme und Ruf: Der Ruf des Pfeifenten ♂ ist ein sogenannter Glissando Pfiff, der leise und leicht schnarrend anfängt und dann als Pfiff von einem tiefen Ton sofort auf einen Hohen Pfiff ausläuft, ähnlich „Wi-IIII-uhh“ Das Pfeifenten ♂ äußert diesen Ton das ganze Jahr über und auch im Flug. Das Pfeifenten ♀ ruft dagegen im Flug, dieser Ruf klingt ähnlich „karr karr“.
Fortpflanzung:
Geschlechtsreife: Die Pfeifente erreicht die Geschlechtsreife nach dem 1. Lebensjahr, vielfach auch erst im 2. Lebensjahr.
Paarungszeit: Die Paarungszeit der Pfeifente beginnt nach dem Ende des Winters und geht bis in den April. Pfeifente gehen eine monogame Saisonehe ein.
Bruten: 1 Jahresbrut
Eiablage: Die Pfeifente beginnt mit der Eiablage ab April (frühestens), meistens ab Mitte Mai
Brutzeit: April-Juni/Juli,
Nest: Das Pfeifenten ♀ baut ein Bodennest versteckt im Uferdickicht.
Gelege: Das Gelege der Pfeifente besteht aus 7-9 Eiern. Gelege von über 12 Eiern stammen von 2 ♀.
Nachgelege: möglich
Legeabstand: 1 Tage
Brutbeginn: mit Ablage des ersten Ei
Brutdauer: 23-25 Tage
Nestlingsdauer: Pfeifenten sind Nestflüchter. Die Nestlingsdauer der Pfeifente beträgt 40-45 Tage
Flügge: 40-45 Tage.
Nahrung: Die Pfeifente verzehrt hauptsächlich Pflanzen, darunter Blätter und Gräser, Wasserpflanzen und Grünalgen. Tierische Nahrung spielt eine untergeordnete Rolle in der täglichen Nahrung der Pfeifente.
Nahrungserwerb: Die Pfeifente sucht Nahrung zu Fuß an Land oder auf Schlickflächen. Je nach Wasserstand gründeln Pfeifente auch nach Nahrung.
Lebensdauer: Die Lebenserwartung der Pfeifente beträgt bis zu 18 Jahre.
Feinde: Fuchs, Möwen, Greifvögel, Marder, Mensch