Die Stockente gehört zu den Schwimmenten und ist auf der gesamten Nordhalbkugel (Holarktis) der Erde verbreitet. In Europa und in Deutschland ist die Stockente die häufigste Entenart.
Wo finden wir die Stockente? Die Stockente ist fast überall anzutreffen. Als Lebensraum besiedelt die Stockente Flussufer, Seen, Parks, Feuchtgebiete und ist auch an der Küste anzutreffen.
Ist die Stockente gesellig? Stockenten sind außerhalb der Brutzeit gesellig und treten dann in meistens kleineren bis zu größeren Gruppen auf.
Wie heißt das Männchen der Stockente? Das Männchen wird Stockerpel genannt.
Wie heißt das Weibchen der Stockente? Das Weibchen wird Stockente genannt.
Wer kümmert sich bei den Stockenten um die Brut? Bei den Stockenten kümmern sich die Enten alleine um die Brut. Der Erpel verlässt das Weibchen schon während der Brutzeit.
Warum sehen wir häufig mehr Stockerpel als Stockenten? Die Überzahl der Erpel liegt daran, daß die Enten bei der Jungenaufzucht öfter von Greifvögeln oder anderen Räubern geschlagen werden.
Was fressen Stockenten? Stockenten sind in Bezug auf die Nahrung sehr genügsam. Als Nahrung kommen bei den Stockenten überwiegend Wasserpflanzen, Uferpflanzen, Gras, Weichtiere, Larven, Laich, Kaulquappen, Würmer und Schnecken vor. Zur Nahrungsaufnahme gründeln die Stockenten. Unter Gründeln versteht man das Eintauchen des Oberkörpers in das Wasser, wobei der Schwanz in die Höhe gesteckt wird.
Können Stockenten tauchen? Stockenten tauchen, wenn auch nicht über lange Strecken.
Wann schlafen Stockenten? Stockenten schlafen oder dösen überwiegend tagsüber. Teilweise wird auch in der Nacht geschlafen. Meistens sind Stockenten in der Nacht allerdings relativ laut.
Zum Schlafen müssen Stockenten nicht an Land gehen, sie schlafen teilweise auch schwimmend auf dem Wasser. Dabei halten sie, auch in Fließgewässern, die Position im Wasser durch dauernde Paddelbewegungen mit den Füßen.
Die Stockente ist überwiegend als Zugvogel einzustufen. Die Populationen in West und Mitteleuropa sind überwiegend Standvögel, jedoch werden bei Kälteeinbrüchen, geschlossener Schneedecke und Vereisung der Gewässer Ausweichbewegungen in wärmere Gefilde durchgeführt. Bei danach folgenden wärmeren Phasen wird im Winter sofort eine Rückkehr eingeleitet
Die Brutpopulationen aus Island überwintern überwiegend in Irland und Großbritannien. Brutvögel aus Nordwest-Russland, Fennoskandinavien überwintern zwischen Dänemark, den britischen Inseln und Nord-Frankreich, wobei einzelne Winterzüge auch Nord-Spanien erreichen.
Die Brutvögel aus Mitteleuropa überwintern überwiegend in den Brutgebieten, jedoch gibt es Winterzüge bis an die Nordküsten des Mittelmeeres und bis nach Nordafrika. Einzelne Winterzüge gelangen über die Donau sogar bis an die Schwarzmeerküste. Polnische Brutvögel ziehen in West- und Westsüdwest-Richtung auf die britischen Inseln, nach West-Frankreich, Nord-Spanien, sowie nach Nord-Italien. Brutvögel aus Weißrussland ziehen in zwei Gruppen nach Westen in Richtung Benelux und in Südwest-Richtung nach Süd-Frankreich.
Brutvögel aus Litauen ziehen in Südwest- und West-Richtung nach Polen, Ungarn, Slovenien, Nord-Italien und Frankreich. Brutvögel aus Russland ziehen überwiegend in die Schwarzmeerregion, nach Griechenland und teilweise bis nach Ägypten. Alle Brutvögel die weiter östlich brüten überqueren den Ural nicht nach Mitteleuropa und überwintern überwiegend in Vorderasien.
Juvenile Stockente führen Zerstreuungswanderungen aus, wobei hier keine festgelegten Zugrichtungen existieren. Der Wegzug in die Winterquartiere beginnt schon ab August/September, wobei die adulten Stockenten erst nach dem Ende der Mauser mit dem Zug beginnen. Der Höhepunkt des Wegzuges wird in West- und Südeuropa zwischen November und Dezember erreicht. Die Heimzüge in die Brutgebiete beginnen ab Februar und können bis in den Mai anhalten, was jedoch von der geographischen Lage des Brutgebietes abhängig ist.
Überwinterung West- und Mitteleuropa sind bereits Winterquartiere. Weitere Winterquartiere liegen in Nordafrika und Südasien.
Systematische Einordnung:
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenverwandte (Anatidae)
Gattung: Eigentliche Enten / Schwimmenten (Anas)
Art: Stockente
Beschreibung:
Wissenschaftlicher Name: Anas plathyrhynchos
Artname in Englisch: Mallard
Artname in Französisch: Canard colvert
Artname in Niederländisch: Wilde Eend
Artname in Finnisch: Sinisorsa
Artname in Dänisch: Gråand
Artname in Schwedisch: Gråsand
Artname in Polnisch: Krzyżówka
Vorkommen / Verbreitung: Die Stockente ist in mehreren Unterarten über die gesamte Holarktisch verbreitet. In Eurasien liegt die nördliche Grenze des Verbreitungsgebietes ungefähr am 66. nördlichen Breitengrad, im Osten von Zentralsibirien reicht die Verbreitungsgrenze nur bis zum 60. nördlichen Breitengrad. Die südlichen Grenzen des Verbreitungsgebietes liegen in Nordafrika und reichen im Süden bis in die Subtropen, Südküste Kleinasiens und in Südasien, wobei die Verbreitungsgrenze teilweise bis zum 35. nördlichen Breitengrad reicht.
In Mitteleuropa zählt die Stockente zur häufigsten Entenart und ist in allen Landschaftsarten von der Küste bis zum Gebirge verbreitet, wobei die Stockente in Mittelgebirgen nur bis in Höhen von 1100 m vorkommt, in den Alpen sogar bis auf 2000 m. Die Stockente ist ein klassischer Kulturfolger und kommt daher auch häufig in menschlichen Siedlungen und in Ballungsräumen vor.
Wanderungen: Die Stockente ist überwiegend als Zugvogel einzustufen. Die Populationen in West und Mitteleuropa sind überwiegend Standvögel, jedoch werden bei Kälteeinbrüchen, geschlossener Schneedecke und Vereisung der Gewässer Ausweichbewegungen in wärmere Gefilde durchgeführt. Bei danach folgenden wärmeren Phasen wird im Winter sofort eine Rückkehr eingeleitet
Überwinterung West- und Mitteleuropa sind bereits Winterquartiere. Weitere Winterquartiere liegen in Nordafrika und Südasien.
Lebensraum – Biotop Als Kulturfolger des Menschen sind die Biotopansprüche der Stockente sehr vielfältig. Zum Brüten benötigt die Stockente mindestens stehende und langsam fließende Gewässer, deren Ufer den Zugang zum Wasser ermöglichen. Daher sind Stockente auch in Parks, Gärten und sogar auf Friedhöfen anzutreffen. Die Nahrungsaufnahme ist nicht an das Wasser gebunden, Nahrungsgebiete können teilweise entfernt vom Brutort sein, so wird z.T. auch auf Feldern nach Nahrung gesucht.
Verhalten Stockente sind tag- und nachtaktiv. Besonders in den Wintermonaten wird die Aktivität teilweise in die Nacht verlegt. Besonders zum Abend hin begeben sich Stockenten auf die Nahrungssuche. Stockenten gründeln sehr häufig und können bei Gefahr auch abtauchen. Beim Ruhen sind Stockenten auf Land liegend oder stehend (auf einem Bein) oder auch schwimmend auf dem Wasser anzutreffen.
Kennzeichen Größte Schwimmente. ♂ und ♀ mit unterschiedlichem Federkleid.
Brutkleid ad. ♂: Flaschengrüner Kopf mit weißem Halsring, Kropf dunkelbraun, Körper sonst überwiegend grau mit hellerer Unterseite; Oberschwanz- und Unterschwanzdecken sind schwarz. Steuerfedern grau, wobei die mittleren Paare der Steuerfedern blaugrün schimmern. Sehr auffällig ist der metallisch blaue Flügelspiegel, der oben und unten eine schmale schwarze und breite weiße Säumung aufweist (wesentliches Merkmal!), wird in allen Kleidern getragen.
Schlichtkleid ad. ♂: Ähnelt dem ♀, jedoch mit dunklem Oberkopf und grauem Gesicht; Oberseite einheitlich braungrau, Brust weniger deutlich gestrichelt.
Adultes ♀: braun mit feiner schwarzer Zeichnung. Augenstrich vor und hinter dem Auge. Steuerfedern grauweiß.
Juveniles Kleid: ähnelt dem ♀
Schnabel: ad. ♀ = grünlich oliv mit dunklem First und Schnabelspitze, Seiten ± rötlich bis rötlich-orange; ad ♀ = im Ruhekleid dunkel-olivgrün ohne Flecken, im Brutkleid grünlich-gelb, Nagel schwärzlich; Juvenile = rötlich-hornfarben.
Füße: ad. = orangerot, juv. = orange
Iris: dunkelbraun.
Augenring: ad. = fleischfarben bis rot; juv. = gelblich.
Größe: 50-65 cm
Gewicht:
Ø 750-1575;♂ im Ø 1170 g; ♀ im Ø 1042 g
Spannweite: 81-99 cm
Flügellänge:
♂ 27,2-28,9 cm
♀ 25,2-27,7 cm
Stimme - Ruf: Stockenten sind sehr ruffreudig und am Tag und in der Nacht zu hören. Größere Stockentengesellschaften können im Winter während der Nacht recht laut sein. ♂ langsames „räb“, als Rufreihe auch „räbräbräb“. Dazu gibt es einen dünnen Grunzpfiff, der ähnlich fihb“ oder „fihbib“ klingt, wird vor allem zwischen September und Juni beim Gesellschaftsspiel der Erpel geäußert. ♀ antworten dem ♂ meistens mit einem langgezogenen „queggeggeggegg“. Besonders bei der Hetzjagden, während der Paarbildung, werden laute Reihen mit „quak“ geäußert.
Geschlechtsreife: Die Stockente wird bereits vor Vollendung des ersten Lebensjahres geschlechtsreif. Erstbruten erfolgen allerdings frühestens erst im zweiten Kalenderjahr.
Paarungszeit: monogame Saisonverbindung. Die Paarbildung erfolgt schon im Herbst, jedoch zieht sich die Paarbildung meistens noch bis Ende Februar / Anfang März hin. Standvögel neigen auch zur Wiederverpaarung. Zugvögel kommen bereits verpaart am Brutplatz an.
Bruten1 Jahresbrut
Eiablage: Früheste Eiablagen erfolgen ab Februar, meistens zwischen März und Juni.
Brutzeit: Februar bis Ende Juli
Nest: Gut verstecktes Bodennest als Anhäufung von Pflanzenmaterial mit einer ausgepolsterten Mulde. Das ♀ baut das Nest.
Neststandort - Brutrevier: Bezüglich der Neststandorte sind Stockenten sehr flexibel und anpassungsfähig. Stockentenester finden sich im Schilf, auf Bulten, unter Büschen, in Wurzelstöcken, auf Äckern und sogar auf Bäumen. ♂ und ♀ suchen gemeinsam den Nistplatz aus.
Gelege: (selten 4-) 7-13 (maximal -18) Eier. Bei größeren Gelegen sind meistens mehrere Weibchen beteiligt. Als Durchschnitt sind 6-9 Eier anzunehmen. Die Eiablage erfolgt bei der Stockente überwiegend innerhalb der ersten vier Stunden nach Sonnenaufgang. Nach jedem Legen sitzt die Ente für Kurze Zeit auf dem Gelege, welches sie dann tagsüber wieder verlässt. Erst ab dem Vollgelege sitzt die Ente fest auf dem Gelege.
Eier: oval mit mattglänzender Schale; Farbe: hell bräunlichgrün bis grünlich, auch gelb oder oliv.
Nachgelege: Ersatzgelege bei Brutverlust möglich. Nachgelege haben nur eine geringe Eizahl.
Legeabstand: 1 Tag, selten sogar 2-3 Tage, die Eiablage erfolgt gewöhnlich in den Morgenstunden, teilweise werden auch bei Frost Eier gelegt.
Brutbeginn: Nach Ablage des letzten Ei.
Brutdauer: 27-28 Tage pro Ei, es brütet das ♀, während sich das ♂ Anfangs noch in Nestnähe aufhält.
Schlüpfen: Die Jungen schlüpfen fast gleichzeitig, aber innerhalb eines Tages.
Nestlingsdauer - Führungszeit: bedunte Nestflüchter, die direkt nach dem Trockenwerden das Nest verlassen und das Wasser aufsuchen. Die Jungen werden nur vom ♀ betreit.
Flügge: Nach ca. 7 Wochen können die jungen Stockenten etwas fliegen, nach 8 Wochen sind sie voll flugfähig. Danach löst sich die schon lockere Verbindung des ♀ zu den Jungen vollständig auf.
Nahrung: Die Nahrungspalette der Stockenten ist sehr vielseitig und ändert sich bedingt durch Jahreszeit und Angebot im jeweiligen Biotop. Zwischen Spätwinter und Frühling besteht die Nahrung überwiegend aus pflanzlichen Elementen. Bis in den Frühsommer überwiegt dann tierische Nahrung, um ab Spätsommer bis in den Herbst wieder überwiegend auf pflanzliche Nahrung umgestellt zu werden. In Brack- und Salzgewässern ernähren sich Stockenten überwiegend mit tierischer Nahrung. Nahrungsbestandteile können sein: Trockenfrüchte bis zur Größe von Eicheln, Sämereien, Wurzelknollen und Wurzelstöcke, Uferpflanzen, grüne Pflanzenteile (z.B. Wasserlinsen, , Triebe, Blätter der Wasserpest, Tausendblatt) Wie bei den Gänsen frisst die Stockente auch Gräser. Dazu kommen Beeren, Larven und Puppen von Insekten, Wasserflöhe, wenn vorhanden auch Amphibienlaich, Kaulquappen, Käfer, Fischbrut (selten). Stockenten lassen sich auch mit Brot füttern und nehmen in Teichen auch Fischfutter an.
Lebensdauer: Der älteste bekannte Ringvogel einer Stockente erreichte ein Alter von 25 Jahren und 7 Monaten.
Mortalität - Sterblichkeit: Im ersten Jahr kann die Sterblichkeit bis zu 90% betragen. In den Folgejahren sinkt die Sterblichkeit dann auf 55% ab.
Feinde und Gefährdungen: Jagd, Pestizidbelastung, Botulismus.
Jagdbares Wild: Ja
Jagdzeit: Bundesjagdgesetzt: 1. September bis zum 15. Januar
Nordrhein-Westfalen: 16. September bis 15. Januar