Fachbegriffe in der Vogelkunde beschäftigt sich damit, das Aussehen des Vogels zu beschreiben. Das Aussehen des Vogels wird in der Topographie des Vogelkörpers beschrieben. Welche Federn hat ein Vogel und wie heißen diese Federn. Wie heißen die einzelnen Mauserstadien bei Vögeln? Wie heißen die einzelnen Federkleider bei Vögeln. Diese Fragen werden auf dieser Seite behandelt.
Statusangaben beschreiben, ob ein Vogel in einem Gebiet Brutvogel oder z.B. nur als Zugvogel vorkommt. Nachfolgend werden die Begriffe erläutert:
Brutvogel: Brutvogel ist eine Vogelart, die regelmäßig im Lebensraum bzw. im Verbreitungsgebiet brütet.
Jahresvogel: Der Jahresvogel ist eine Vogelart, die im Lebensraum bzw. im Verbreitungsgebiet das ganze Jahr über vorkommt.
Zugvogel: Der Zugvogel ist eine Art, die außerhalb der Brutzeit in andere Gebiete zieht.
Wintergast: Der Wintergast ist eine Art, die i.d.R. aus Verbreitungsgebieten nördlich oder östlich von Mitteleuropa bzw. Deutschland kommt und überwintert in Mitteleuropa in der Zeit zwischen dem Herbstzug und dem Frühjahrszug.
Gastvogel: Ein Gastvogel ist eine Art, die nur zeitweise in einem Gebiet auftaucht, dann auch nur in geringer Zahl.
Durchzügler: Durchzügler einer Vogelart streifen ein Gebiet nur auf dem Durchzug und sind dann während der Rast im jeweiligen Gebiet zu beobachten.
Teilzieher: Teilzieher sind Jahresvögel, die bei anhaltend schlechter Witterung (im Winter) ihren angestammten Lebensraum kurzzeitig verlassen und in wärmere Gebiete ziehen. Sie kehren aber wieder in ihren angestammten Lebensraum zurück, wenn sich die Bedingungen bessern.
Ausnahmeescheinung: Ausnahmeerscheinungen sind Arten, die nur in Ausnahmefällen aus entfernten Gebieten wie z.B. Asien, Nordafrika, Mittelmeerraum, Nordamerika, nach Mitteleuropa bzw. nach Deutschland kommen. Ein Erscheinen dieser Arten in Mitteleuropa ist also unter normalen Bedingungen eher unwahrscheinlich.
Jugendkleid JK: Das Jugendkleid ist das erste vollständige Gefieder des Jungvogels zum Zeitpunkt des Flüggewerdens. Zu diesem Zeitpunkt handelt es sich noch um einen juvenilen Vogel (juv.).
Erstes Winterkleid: Das erste Winterkleid ist das erste neue Kleid nach dem Jugendkleid und wird bis in das nächste Frühjahr des zweiten Jahres getragen.
Erstes Sommerkleid: Das erste Sommerkleid entsteht durch Mauser im Frühjahr des zweiten Jahres und ersetzt das erste Winterkleid. Je nach Gattung bzw. Art sind noch Unterschiede zu den adulten Vögeln zu erkennen.
Zweites Winterkleid: Das zweite Winterkleid ersetzt im Spätsommer / Herbst des zweiten Jahres das erste Sommerkleid und wird bis zur Frühjahrsmauser des dritten Jahres getragen.
Zweites Sommerkleid: Das zweite Sommerkleid ist das Sommerkleid des Vogels im dritten Jahr ab der Frühjahrsmauser
Drittes Winterkleid: Das dritte Winterkleid folgt auf das zweite Sommerkleid im Spätsommer / Herbst des dritten Jahres. Ein drittes Winterkleid finden wir bei den Großmöwen. Wo die immaturen Vögel erst im vierten Lebensjahr geschlechtsreif werden.
Drittes Sommerkleid: Das dritte Sommerkleid folgt durch Mauser im Frühjahr des vieren Kalenderjahres; der Vogel ist dann noch im dritten Lebensjahr. Ein drittes Sommerkleid finden wir bei den Großmöwen.
Prachtkleid: Das Prachtkleid wird nach dem Jugendkleid bzw. dem letzten Winterkleid des immaturen Vogels im Frühjahr durch Mauser angelegt. Je nach Art tragen nur die Männchen ein Prachtkleid. Bei den Möwen tragen beide Geschlechter ein Prachtkleid, das sich vom Schlichtkleid stark unterscheidet. Das Prachtkleid unterscheidet immature von adulten Vögeln.
Schlichtkleid: Das Schlichtkleid wird im Spätsommer / Herbst durch Mauser angelegt. Im Schlichtkleid sind die Altvögel optisch von den juvenilen / immaturen Vögeln zu unterscheiden.
Albinismus: Albinismus bezeichnet das Fehlen von Pigmenten bei Vögeln. Durch den Albinismus sind die Vögel völlig weiß und haben rote Augen.
Daumenfittich (Alua): Die Daumenfittich besteht aus kleinen Federn an der Handschwinge
Armdeckenfeld: Die Armdeckenfittich ist der Flügelabschnitt auf der Oberseite des Flügels, teilweise anders gefärbt.
Armflügel: Der Armflügel ist der innere Flügelabschnitt neben der Handschwinge.
Augenring: Der Augenring ist eine ringförmige Befiederung um das Auge herum.
Augenstreif: Der Augenstreif ist ein auf Augenhöhe verlaufender Streifen.
Finger: Finger sind die gespreizten Federn der äußeren Handschwinge, die beim Flug sichtbar ausgespreizt werden. Vgl. Flugbild der Greifvögel.
Flügelbinde: Die Flügelbinde ist ein andersfarbiges Band an den großen / mittleren Armdecken
Flügeldecken: Flügeldecken sind Federn, die die Schäfte der Schwungfedern, die Knochen und die Muskeln des Flügels abdecken.
Flügelprojektion: Die Flügelprojektion bezeichnet beim stehenden Vogel den sichtbaren Überstand der Flügelspitzen über die Schwanzspitze
Flügelstreif: Der Flügelstreif ist ein heller Streifen an den Hand- und Armschwingen, im Flug zu sehen.
Fußprojektion: Die Fußprojektion beschreibt beim fliegenden Vogel die sichtbar über den Schwanz hinausgestreckten Beine.
Gonys: Gonys ist der am Unterschnabel gelegener Bereich (vor der Spitze), andersfarbiger Bereich (auch Gonysfleck)
Habitus: Habitus beschreibt den Gesamteindruck, der dem Vogel seinen Charakter verleiht und besteht aus Größe, Gestalt und Bewegungsweise.
Handflügel: Der Handflügel bezeichnet den äußeren Teil des Flügels
Handschwingenprojektion: Die Handschwingenprojektion bezeichnet den Überstand der Handschwingen von den sie überwiegend abdeckenden Schirmfedern
Lidring: Der Lidring ist eine unbefiederte Partie rund um das Auge des Vogels, diese Partie ist immer unbefiedert.
Paläarktis: Die Paläarktis ist eine zoogeographische Region, die aus Europa, Nordafrika und Asien nördlich des Himalaja abdeckt.
Schirmfedern: Schirmfedern sind anders strukturierte, teilweise anders gefärbte innere Armschwingen. Der Begriff kommt daher, daß diese Federn "beschirmend" über dem Flügel liegen, wegen des stärkeren Verschleiß werden diese Federn öfter durch Mauser erneuert.
Schwanzprojektion: Die Schwanzprojektion ist der Überstand der Schwanzfedern über die Flügelspitzen
Spiegel: Der Spiegel ist ein farbiges Feld auf den Armschwingen, besonders bei Enten bekannt.
Subapikalfleck: Der Subapikalfleck ist ein Fleck vor der Federspitze, z.B. bei Möwen
Subterminalbinde: Die Subterminalbinde ist eine auffallend anders gefärbte Binde, kann am Schwanz, Flügelhinterrand oder auch bei einzelnen Federn vorkommen.
Tarsus: Der Tarsus ist der zusammengewachsene Mittelfußknochen
Tibia: Tibia ist der Unterschenkel
Überaugenstreif: Der Überaugenstreif ist ein Streifen über dem Auge, und über dem Augenstreif, kann sich vom Schnabelgrund bis in den Nacken erstrecken.
Unterart: Die Unterart, auch Subspezies, ist eine auf einen bestimmten geographischen Raum beschränkte Unterart einer Art. Vgl. Nebelkrähe - Rabenkrähe
Varietät: Eine Varietät ist eine vorkommende Abweichungen innerhalb einer Art
Wachshaut: Die Wachshaut ist ein unbefiederter Bereich auf dem Schnabel, um die Nasenlöcher; auch andersfarbig, speziell bei Greifvögeln.
Zügelstreif: Der Zügelstreif ist ein Streif zwischen Schnabel und Auge, geht nicht über das Auge hinaus, sonst Augenstreif
Legende:
1 - Achselfedern
2 - Flügelbug oder Handgelenk
3 - Flügelvorderrand
4 - Unterflügeldecken
5 - Armschwingen
6 - Handschwingen
Legende:
1 - Spiegel
2 - Schwanzfedern
3 - Handschwingen
4 - Armschwingen
5 - Flügelhinterrand (Der Flügelhinterrand bezeichnet alle Federn der Armschwinge und Handschwinge)
Hinweis: Die Handschwingen werden von außen nach innen fortlaufend durchnummeriert. Also: Handschwingenfeder 1 usw. Bei einigen Arten lässt sich somit die Subspecies eindeutig einordnen.
Legende B:
1 - Schnabel
2 - Unterschnabel
3 - Scheitelstreif
4 - Augenstreif
5 - Überaugenstreif
Legende A:
1 - Oberschnabel
2 - Unterschnabel
3 - Augenring
4 - Kinn
5 - Kehle
6 - Bartstreif
7 - Brust
8 - Seite
9 - Bauch
10 - Flanken
11 - Fuß / Bein
12 - Armschwinge
13 - Unterschwanzdecke
14 - Handschwinge
15 - Äußere Schwanzfedern
16 - Schwanz
17 - Oberschwanzdecken
18 - Bürzel
19 - Flügelbinden
20 - Schultern
21 - Rücken
22 - Nacken
23 - Mittelstreif
24 - Scheitel
25 - Stirn
Die Tierwelt (Faunenwelt) der Erde wird in mehrere geographische Regionen aufgeteilt, die auch zoogeografische Regionen oder Faunenprovinzen genannt werden. Insgesamt gibt es fünf großräumige Zonen von denen zwei Zonen ausschließlich auf der Südhalbkugel liegen, zwei weitere Zonen liegen ebenfalls ausschließlich auf der Nordhalbkugel. Drei Zonen decken jeweils Teile der Nord- und der Südhalbkugel ab. In den Artikeln zu den einzelnen Tierarten werden diese Regionen als großräumige Bezeichnungen für die Verbreitungsareale verwendet: