Der Feldhase ist ein Bewohner der offenen Feldflur und kommt als solcher in fast ganz Europa vor. Das europäische Verbreitungsgebiet reicht im Osten vom Ural und von Mittelnorwegen und Mittel-Fennoskandia nach Süden bis an das Mittelmeer. Warum auch immer, aber in Irland kommt der Feldhase nicht vor.
Zum Feldhasen gibt es eigene Begrifflichkeiten, die alle aus der Jägersprache stammen:
Namen des Feldhasen: Meister Lampe, Mümmelmann, Krummer
Hasenbestand: Besatz
Weibchen: Häsin, Satzase
Männchen: Rammler
Junge: Junghase, Quarthase
Die Jungen eines Wurfes:
Halbwüchsig: halbwüchsig
zu 3/4 erwachsen: Dreiläufer
Augen: Seher
Ohren: Löffel
Fell: Balg
Haar: Wolle
Beine: Läufe
Schwanz: Blume
Nest: Lager oder Sasse
der ständige Weg des Hasen: Paß
Kennzeichen: gestreckter, langer Körper mit kräftigen langen Hinterläufen und relativ kurzen Vorderläufen; lange Löffel, kurze Blume und große, seitwärts gerichtete Seher.
Haar und Färbung: Der Hase hat an der Oberlippe Tasthaare, den sogenannten Hasenbart. Die Bauchhaare sind weiß, die Blume ist oben schwarz und unten weiß, die Löffelspitzen sind schwarz. Die weißen Haare der Oberseite haben dunkle Spitzen, welche die Oberseite rötlich-dunkelbraun erscheinen lassen.
Gewicht:
Rammler: 3-5,5 kg
Häsin: 3-4,8 kg
Zähne: In Ober- und Unterkiefer hat der Hase insgesamt 28 Zähne. Direkt hinter den Schneidezähnen sitzen im Oberkiefer Stiftzähne, die wie die Schneidezähne lebenslang wachsen. Durch das lebenslange Nachwachsen von Schneide und Stiftzähnen wird deren Abnutzung ausgeglichen.
Losung: Beim Hasen besteht die Losung aus einzeln abgelegten, pillenförmigen, Kugeln. Die Losung ist meistens hell und selten auch dunkelgrün.
Sehvermögen: Der Hase kann nicht wirklich gut sehen. Er reagiert vor allem auf sich bewegende Objekte, was dann als Gefahrenquelle wahrgenommen wird. Als Fluchttier flieht der Hase schon frühzeitig, ohne die Situation als gefährlich oder ungefährlich zu beurteilen. Der Geruchssinn spielt beim Hasen keine Rolle.
Gehör: So schlecht wie der Hase auch sehen mag, so gut ist dafür sein Hörvermögen. So wird schon auf größere Entfernung der gehende Jäger oder Spaziergänger wahrgenommen, was dann zur Flucht führt, jedenfalls wird ein größerer Abstand zur Gefahrenquelle hergestellt.
Stimme: Der Hase ist eher ruhig. Als Drohlaut und bei sexueller Erregung lassen sich auf kurze Entfernung knurrende Brummlaute vernehmen. Dagegen äußert der Hase bei tödlicher Bedrohung ein lautes Klagen (Quäken).
Lebensweise: Einerseits ist der Hase ein Einzelgänger. Andererseits sucht er die Gesellschaft seiner Artgenossen, das tut er an gemeinsamen Äsungsplätzen und in der Rammelzeit. Bis in den Sommer ist der Hase tagaktiv, jedoch lässt er sich ab Mitte September nur noch sporadisch beobachten. Man könnte dann meinen, es gibt keine Hasen mehr. Der Hase verlegt dann seine Hauptaktivitäten in die Dämmerung und die Nachtzeit, während tagsüber in der Sasse gelegen wird; teilweise wird der Tag auch in der Deckung von Sträuchern und Bäumen verbracht, wo der Hase sich dann flach auf den Boden legt oder auf dem Boden sitzt.
Fortpflanzung: Die Rammelzeit des Hasen beginnt schon im Januar und dauert bis September. Die Häsin hat eine Tragzeit von 43 Tagen und setzt dann 2-4 Junge, die voll behaart und sehend zur Welt kommen. Über einen Zeitraum von drei Wochen werden die Jungen, in der Nacht, von der Häsin gesäugt.
Lebensraum – Biotop: Der Hase ist ein Bewohner landwirtschaftlich genutzter Flächen. Dort kommt er selbst noch auf fast baum- und strauchlosen Agrarsteppen vor. Auch auf Marschen ist der Hase durchaus anzutreffen. Auch im Übergang zwischen Wald und Feld ist der Hase anzutreffen; im Gebirge ist der Feldhase nur noch bis in Höhen von 2000 m verbreitet.
Nahrung: Als rein vegetarisches Tier kann der Hase auf über 80 verschiedene Kultur- und Wildpflanzen zurückgreifen, wozu auch Knollenfrüchte, Getreidekörner, Triebe und im Notfall auch Rinde gehören. Seinen Flüssigkeitsbedarf deckt der Feldhase durch die Feuchtigkeit in der aufgenommenen Nahrung.
Feinde – Gefährdungen: Einer der größten Gefährdungen des Feldhasen liegen in der Vernichtung seines optimalen Lebensraumes, Umwandlung von strukturierten Flächen in große Agrarsteppen, dazu kommt der Einsatz von Mähmaschinen und langanhaltende, naßkalte Witterung führen zu großen Ausfällen in den Beständen des Feldhasen. Als Fressfeinde (Prädatoren), insbesondere bei Junghasen, sind alle Raubwildarten, wildernde Hunde, Rabenvögel und auch Eulen zu nennen.