Der Haubentaucher (Podiceps cristatus) ist ein Wasservogel und gehört zur Familie der Lappentaucher (Podicipedidae)
Der Haubentaucher ist etwa so groß wie eine Stockente und mit einer Größe von 46-51 cm der Größte unter den Lappentauchern. In Mitteleuropa und in Deutschland ist der Haubentaucher auf Seen sehr häufig anzutreffen.
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Vorkommen: Der Haubentaucher ist Brutvogel in weiten Teilen Europas vor und kommt als Brutvogel quer über die eurasische Landmenge bis nach China vor. Als Jahresvogel ist der Haubentaucher auch auf den britischen Inseln (Großbritannien und Irland) ansässig
Lebensraum: Als Lebensraum bevorzugt der Haubentaucher größere Gewässer. Der Haubentaucher ist auf größeren Gewässern mit langsamer Fließgeschwindigkeit und mit einem Schilfgürtel zu finden. Der Haubentaucher bevorzugt fischreiche Gewässer. In Deutschland finden wir den Haubentaucher an fast allen größeren Gewässern. Der Haubentaucher ist in Europa und in Deutschland Brutvogel.
Der Haubentaucher ist ein sogenannter Strichvogel. Der Haubentaucher ist Teilzieher und Kurzstreckenzieher. Wenn sich die klimatischen Bedingungen im Winter verschlechtern und z.B. die Seen und Teiche zufrieren, zieht der Haubentaucher kurzzeitig in günstigere Gegenden, z.B. an die Küste.
Der Haubentaucher ist ungefähr so groß wie eine Stockente.
Der Haubentaucher hat ein Brutkleid (Prachtkleid) und ein Winterkleid (Schlichtkleid). Vom Körperbau her wirkt der Haubentaucher schlank und hat einen langen Hals, der meist aufrecht gehalten wird. Männchen und Weibschen sehen sich sehr ähnlich. Das Männchen des Haubentauchers ist etwas größer als das Weibchen und hat im Brutkleid einen etwas breiteren Kragen und längere Schopffedern (Haube).
Auf dem Wasser fällt der Haubentaucher wegen des langen Halses sofort auf.
Haben Haubentaucher Schwimmhäute? Im Gegensatz zu Enten und Gänsen besitzen Haubentaucher keine Schwimmhäute. An den Zehen befinden sich Lappen, mit denen eine Bewegung im Wasser möglich ist.
Im Brutkleid ist die die Oberseite des Haubentauchers braun, Unterhals, Brust und Gesicht sind weiß. Der Haubentaucher hat einen zweigeteilten Schopf in schwarz. Kopfoberseite (Scheitel) und Stirn sind schwarz. Die Halskrause und der Backenbart sind rostbraun bis schwarzbraun. Der Schnabel des Haubentauchers ist spitz, die Farbe des Schnabels ist rot.
Das Winterkleid oder das Ruhekleid ist dem Brutkleid ähnlich. Die Oberseite ist im Winterkleid braun. Im Winterkleid ist das Gesicht fast ganz in weiß und die Schopffedern am Hinterkopf sind sehr kurz. Der Backenbart und die Halskrause sind nur durch einzelne Federn angedeutet.
Der Haubentaucher ist tagaktiv und somit tagsüber gut zu beobachten. Der Haubentaucher ist auch nachtaktiv und daher auch in der Dunkelheit bei der Nahrungssuche zu beobachten. Den Haubentaucher finden wir fast immer auf dem Wasser.
Was frisst ein Haubentaucher? Die Nahrung des Haubentauchers besteht überwiegend aus Fischen.
Der Haubentaucher findet seine Nahrung durch Tauchen im Wasser, durch das Nahrungstauchen. Die Länge eines Tauchgangs liegt unter 45 Sekunden.
Wie tief taucht ein Haubentaucher? Der Haubentaucher taucht in eine Tiefe von 2-4 m. Für den Haubentaucher wurden Tauchtiefen von bis zu 40 m nachgewiesen.
Der Haubentaucher fliegt mit kurzen und schnellen Flügelschlägen. Der Flug erfolgt dabei relativ niedrig über dem Wasser. Zum Start benötigt der Haubentaucher einen kurzen Anlauf über der Wasserfläche. Dabei schlägt der Haubentaucher mit den Flügeln und stößt sich mit den Füßen von der Wasseroberfläche ab.
Der Ruf des Haubentauchers ähnelt einem lauten "gröck-gröck" oder ähnlich. Als Ruf kommt auch ein schnarrendes rrrra vor. Die Jungen des Haubentauchers rufen als Bettelruf fast ununterbrochen "bill - bill - bill".
Ist der Haubentaucher leicht zu beobachten? Die Antwort ist ja und nein. Fakt ist, dass der Haubentaucher auf Seen und Teichen und in Parkanlagen recht häufig vorkommt. Auch auf Gewässern, an deren Rändern regelmäßig genutzte Spazierwege vorbeiführen, sind die Haubentaucher auf dem Wasser zu sehen. Das bedeutet allerdings nicht, daß der Haubentaucher leicht zu beobachten ist.
Tatsächlich sind Haubentaucher scheue Vögel. Aus größerer Entfernung, mit Fernglas und Spektiv, lassen sich die Vögel sehr gut beobachten. Haubentaucher kommen auch recht nahe an das Ufer heran. besonders bei der Nahrungssuche. Wer Geduld hat und sich in Ufernähe aufhält, ohne aufzufallen, kann Haubentaucher dann auch aus nächster Nähe sehen. Allerdings ist die kleinste Bewegung geeignet, die Vögel abtauchen zu lassen.
Von sogenannten Hides, also gebauten Beobachtungsorten, können die Haubentaucher auch tatsächlich aus nächster Nähe beobachtet werden. Auch in den Hides ist absolute Ruhe erforderlich um die Haubentaucher nicht zu erschrecken. Während der Jungenaufzucht, lässt sich dann auch beobachten, wie die Altvögel die Jungen huckepack auf dem Rücken transportieren.
Alles in allem ist es lohnend den Haubentaucher zu beobachten und bringt dem Beobachter viel Freude. Wichtig ist es, die Vögel nicht zu stören.
Systematische Einordnung - Taxonomie:
Ordnung: Lappentaucherartige (Podicipediformes)
Familie: Lappentaucher
Gattung: Taucher
: Haubentaucher
Beschreibung
Wissenschaftlicher Name: Podiceps cristatus
Artname Haubentaucher Englisch: Great Crested Grebe
Artname Haubentaucher Französisch: Grebe huppe
Artname Haubentaucher Niederländisch: Fuut
Vorkommen / Verbreitung: Der Haubentaucher ist verbreitet in Südwest-Europa, Mitteleuropa, britische Inseln, Teile Skandinaviens, bis nach China, Nordafrika und Teile des südlichen Australiens.
Lebensraum: Der Haubentaucher besiedelt größere stehende oder langsam fließende Gewässer mit Schilfgürtel; bevorzugt in fischreichen Gewässern
Größe: 46-51 cm, Haubentaucher ♂ Männchen mit breiterem Kragen und längerer Haube und in der Regel etwas größer als Haubentaucher ♀; nur im direkten Vergleich erkennbar.
Spannweite: Der Haubentaucher hat eine Spannweite von 59 - 73 cm.
Gewicht: 800-1400g
Geschlechtsreife: Beim Haubentaucher tritt die Geschlechtsreife zwischen dem vierten und sechsten Jahr ein.
Bruten: Der Haubentaucher zeitigt 1 - 2 Jahresbruten
Brutzeit: März-Juni
Nest: Der Haubentaucher baut ein Bodennest normalerweise in der Ufervegetation, im Schilf oder in Binsen. Haubentaucher bauen Nester auch völlig offen auf dem Gewässer, aber nahe am Uferrand. Nest besteht aus Pflanzenteilen. Der Unterbau besteht meist aus Schilf.b
Gelege: 3-5 Eier
Brutdauer: Die Brutdauer beträgt beim Haubentaucher 28 Tage
Nestlingsdauer: Junge Haubentaucher sind Nestflüchter und können sofort schwimmen.
Nahrung: Die Nahrung des Haubentauchers sind Fische
Tauchzeit: Die Tauchzeit des Haubentauchers beträgt überwiegend bis zu 45 Sekunden
Tauchtiefe: Haubentaucher tauchen meistens in Tiefen von bis zu 2-4 m, die extreme Tauchtiefe kann bis zu 40 m erreichen.
Lebensdauer: Haubentaucher haben eine Lebenserwartung von maximal 15 Jahren.
Feinde: Der größte Feind des Haubentauchers ist der Hecht. Hechte schnappen nach allem, was fressbar ist. Der Hecht ist somit der Hauptfeind der Haubentaucherbrut. Da die Jungen des Haubentauchers den Altvögeln sofort in das Wasser folgen sind sie, schon wegen ihrer kleinen Größe, besonders gefährdet. Ansonsten gelten als Feinde des Haubentauchers Parasiten, Möwen, Seeadler und Fuchs
Der Haubentaucher frisst hauptsächlich Fische, die bei Tauchgängen erbeutet werden. Im Durchschnitt beträgt die Länge der Fische 10-15 cm. Die Maximale Länge der Beutefische beträgt 25 cm. Die Fischer werden vollständig geschluckt, mit dem Kopf voran. Als weitere Beute nimmt der Haubentaucher Insekten und deren Larven, Kaulquappen und Frösche. Insekten werden aus der Luft aufgeschnappt und von der Wasseroberfläche aufgenommen. Der tägliche Nahrungsbedarf beträgt 200 g.
Wie lange taucht ein Haubentaucher? Die Tauchzeit des Haubentauchers beträgt bis zu 45 Sekunden.
Wie tief taucht der Haubentaucher? Die Tauchtiefe des Haubentauchers liegt bei 2-4 m.
Die Balz der Haubentaucher ist ein typisches Ritual welches sehr auffällig ist. Dabei nähern sich Männchen und Weibchen auf dem Wasser. Dann richten sich die Vögel voreinander auf dem Wasser auf, schütteln mit den Köpfen und schlagen mit den Füßen auf das Wasser. Dieses Ritual ist von nur sehr kurzer Dauer. Bei dieser "Pinguinpose" richten sich die Vögel Brust an Brust voreinander auf. Dabei werden auch "Geschenke" ausgetauscht, so z.B. Nistmaterial.
Es kann auch nur vorkommen, daß sich die beiden Vögel auf dem Wasser mit aufgerichtetem Hals und Kopf begegnen. Dann folgt die Kopfschüttelzeremonie. Dabei sind Kopf und Kragen gespreizt.
Die Balz der Haubentaucher beginnt frühestens bereits im Dezember. Haubentaucher paaren sich hauptsächlich in den Monaten März bis April.
Wann beginnt beim Haubentaucher die Eiablage? Die Eiablage beginnt beim Haubentaucher zwischen März und April.
Wann beginnt die Brutperiode der Haubentaucher? Die Brutperiode des Haubentauchers beginnt frühestens im März bis in den April.
Wie groß ist das Gelege des Haubentauchers? Der Haubentaucher legt zwischen 3 und 5 Eier.
Weitere Einzelheiten zum Haubentaucher findet Ihr im Artensteckbrief Haubentaucher weiter unten.
Der aufmerksame Beobachter sollte das Ritual der Haubentaucher erkennen und gut beobachten können. Die Haubentaucher führen das Ritual außerhalb der Brutzeit zu jeder Zeit auf dem Wasser aus. Wirklich auffallend ist, mit welcher Hingabe die Partner miteinander umgehen.
Es folgt ein Geschichte in Bildern: