Die Kolbenente (Netta Rufina) gehört zu den Tauchenten.
In Mitteleuropa ist die Kolbenente ein regelmäßiger Brutvogel. Die Anzahl der Brutpaare der Kolbenente schwankt je nach Gebiet zwischen selten bis häufig. In den Niederlanden und im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden ist die Kolbenente durchaus anzutreffen.
Als Brutgebiet wählt die Kolbenente nährstoffreiche (eutrophe) flache Gewässer im Binnenland. Außerhalb Mitteleuropas besiedelt die Kolbenente auch Brackwasserseen und alkalische Seen, und siedelt sich auch in Lagunen an. Wesentlich für die Qualität des Biotops ist immer eine reichhaltige Ufervegetation aus Röhricht und Seggen sowie Überschwemmungsflächen.
Kolbenenten sind tagaktiv und nachtaktiv.
Zum Auffliegen braucht die Kolbenente einen Anlauf über das Wasser.
Wie erreicht die Kolbenente ihre Nahrung? Die Kolbenente taucht oder gründelt nach ihrer Nahrung, es wird auch Nahrung von der Wasseroberfläche aufgenommen.
Wie leitet die Kolbenente den Tauchgang ein? Der Tauchgang wird mit einem kurzen Kopfsprung eingeleitet.
Ist die Kolbenente eine gesellige Art? Die Kolbenente versammelt sich außerhalb der Brutzeit gerne in größeren Gruppen.
Eine Zusammenfassung der wesentlichen Informationen findet Ihr im Artensteckbrief Kolbenente.
Systematische Einordnung – Taxonomie:
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatinidae)
Unterfamilie: Schwimmenten (Anatini)
Gattung: Tauchenten (Aythya)
Art: Kolbenente
Wissenschaftlicher Name: Netta rufina
Artname in Englisch: Red-crested Pochard
Artname in Französisch: Nette rousse
Artname in Niederländisch: Krooneend
Artname in Spanisch: Pato Colorado
Artname in Italienisch: Fistione turco
Artname in Finnisch: Punapäänarsku
Artname in Dänisch: Rødhovedet And
Artname in Schwedisch: Rödhuvad dykand
Artname in Norwegisch: Rødhodeand
Artname in Tschechisch: Zrzohlávka rudozobá
Artname in Slowakisch: Hrdzavka potápavá
Artname in Ungarisch: Üstökös réce
Artname in Polnisch: Hełmiatka
Artname in Russisch: Красноносый нырок
Artname in Kasachisch: Қызылбас сүњгуір, Қызылбастұмсық сүњгуір, Қызылтұмсық сүњгуір
Artname in Mongolisch: Улаан хошуут биваан, Улаан хошуут шумбуур, Улаан хушуут шумбуур, Улаанхушуу биваан
Artname in Chinesisch: 赤嘴潜鸭
Artname in Chinesisch (traditioinal): 赤嘴潛鴨
Artname in Hebräisch: נטה, נטה אדומת ראש, נטה אדומת-ראש
Artname in Arabisch: بطة حمراء القنة
Vorkommen / Verbreitung: Vom Norden des Kaspischen Meeres über das Schwarze Meer bis nach in die Niederlande, Deutsche Bucht, Süddänemark, Voralpenland, Ostpolen, Tschechien, Kroatien, Slowakei.
Brutvogel in den Niederlanden, in DE in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bodensee, Starnberger See.
Wanderungen: Teilzieher
Überwinterung: Mittelmeer, Schwarzes Meer, Ägypten, Indien, Vorderasien.
Lebensraum: größere Binnengewässer mit Verlandungszonen mit Schilfgürtel, Lagunen, auch kleine Teiche.
Verhalten: tagaktiv
Kennzeichen: ♂ im Prachtkleid mit dickem rostfarbenem Kopf, Schnabel rot, Nackenansatz, Hals und Brust schwarz, Bauch überwiegend schwarz, Flanken weiß, Iris rot; ♀überwiegend graubraun, Wangen weiß, Oberkopf/Scheitel dunkelbraun; Schnabel braun mit rosa Fleck an der Schnabelspitze; Iris braun
Schlichtkleid ♂ ähnlich ♀ mit rotem Schnabel und roter Iris als Unterschied
Größe: 53-57 cm
Gewicht: 830-1400 g
♂: Ø 1188 g
♀: Ø 1108 g
Spannweite: 84-88 cm
Flügellänge: 251-275 mm
♂: Ø 264 mm
♀: Ø 260 mm
Stimme: knarrende Laute.
Geschlechtsreife: nach einem Jahr
Paarungszeit: bereits ab Herbst und im Winterquartier; monogame Ehe
Bruten: 1 Jahresbrut
Brutzeit: Mitte April/Anfang Mai-Juli,
Nest: in der ufernahen, dichten Vegetation; Unterbau aus trockenen Pflanzenteilen, auf dem sich eine kegelförmiger Nestmulde erhebt.
Gelege: 3-12 Eier
Eier: breit und gerundet, mit glanzloser Schale, steingrau bis gelblichgrau
Länge: 53,0-62,3 mm
Breite: 39,6-45,1 mm
Ø-Eimass: 56,0x42,1 mm (n=174)
Frischvollgewicht: 48,0-53,0 g
Schalengewicht: 4,1-5,8 g; Ø 4,9 g (n=150)
Nachgelege: möglich
Legeabstand: 1 Tage
Brutbeginn: mit Ablage des vorletzten oder letzten Ei
Brutdauer: 26-28 Tage, es brütet nur das Weibchen
Nestlingsdauer: Nestflüchter
Flügge: 45-58 Tage.
Nahrung: Wasserpflanzen, Algen, Laichkräuter
Lebensdauer: Der älteste bekannte Ringvogel einer Kolbenente erreiche ein Alter von 8 Jahren und 5 Monaten.
Feinde - Gefährdungen: Die Hauptgefährdungen gehen fast ausschließlich auf menschliche Eingriffe in die Natur zurück. Dazu gehören Zerstörung von Lebensräumen durch Trockenlegung, Absenkung des Grundwasserspiegels, im Süden durch Umwandlung von Flachgewässern in Reisfelder, Verlust von Flachgewässern durch Trockenfallen wegen Ausbleibendem Regen (Folge der Klimaerwärmung). Zerstörung von Schilfgürteln und damit einhergehende Verluste von Brutgebieten. Einflüsse der Jagd sind vor allem in Südeuropa noch sehr häufig. Als gefährlichster Prädator in Feuchtgebieten ist der Hecht anzusehen. Als echter Nahrungsspezialist leidet die Kolbenente sehr unter Veränderungen an Gewässern, welche zu einem Rückgang der Nahrungsbasis führen.