Die Nilgans gehört zu den Halbgänsen. Die ersten Brutpopulationen in Europa entstammen ursprünglich Gefangenschaftsflüchtlingen. Ursprünglich kommt die Nilgans aus Nordafrika.
Die Nilgans ist eine mittelgroße Gans mit überwiegend bräunlicher Gefiederfärbung und bunten Flügeln. Auffallend an der Nilgans sind zualllererst die langen und kräftigen roten Beine, der kurze rote Schnabel und der schwarze Augenfleck.
Ursprünglich ist die Nilgans Brutvogel im Niltal bis hinunter nach Asswan, sowie im Bereich der Sahara. In Europa hat sich die Nilgans inzwischen aus einzelnen Gefangenschaftsflüchtlingen zu ansehnlichen Brutpopulationen entwickelt. In den Niederlanden, in NRW am Niederrhein, im Münsterland und in Niedersachsen ist die Nilgans inzwischen eine häufige Gänseart. Die enorme Reproduktion der Nilgans hat inzwischen in NRW zur Aufnahme als jagdbares Wild geführt.
Systematische Einordnung:
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Halbgänse (Tadorninae)
Gattung: Nilgänse (Alopochen)
Art: Nilgans
Beschreibung:
Wissenschaftlicher Name: Alopochen aegyptiaca
Artname Nilgans Englisch: Egyptian goose
Artname Nilgans Französisch: Oie d' Egypte
Artname Nilgans Niederländisch: Nijlgans.
Vorkommen / Verbreitung: Die Nilgans ist verbreitet in Ostafrika, Zentralafrika, südliches Afrika selten in Westafrika; als Brutvogel in Deutschland, den Niederlanden und Belgien, besonders im Rhein-Maas-Gebiet, grenzüberschreitend auch im Bereich Niederrhein und dem niederländischen Gelderland; Österreich, Großbritannien.
Lebensraum: Die Nilgans besiedelt flache Weiher, Teiche, Tümpel und Seen (Binnengewässer), Flüsse, mit Gräben durchzogene Felder / Feuchtgebiete, auch in Städten
Verhalten: tagaktiv
Größe: 65-75 cm ♂etwas größer als ♀, nur im direkten Vergleich zu sehen.
Gewicht: ♂ 2200 g ♀ ca. 1800 g
Spannweite: 135-140 cm
Geschlechtsreife: nach 2 Jahren
Bruten: 1 Jahresbrut
Brutzeit: April-Juni
Nest: Baumbrüter, benutzt auch alte Greifvogelhorste oder Krähenhorste, als Bodenbrüter in Wiesen auch zwischen Steinen.
Gelege: regelmäßig 5-6 Eier, Gelege bis zu 12 Eier sind auch möglich
Eier: Form ist spindelförmig bis oval, dabei aber ziemlich kurz; Schale glatt mit leichtem Glanz, Farbe rahmweiß
Legeabstand: über 24 Stunden
Brutbeginn: ab letztem gelegtem Ei
Brutdauer: 30 Tage
Nestlingsdauer: bedunte Nestflüchter, die Jungen werden schon kurz nach dem Schlüpfen von den Altvögeln zum Wasser geführt.
Flügge: nach 63-70 Tagen, nach ungefähr 3 Monaten sind junge Nilgänse selbständig.
Nahrung: Gräser, Kräuter, Wasserpflanzen
Lebensdauer: maximal 15 Jahre
Feinde: Infektionskrankheiten, Mensch, Hecht, Fuchs, Marder und Greifvögel
Jagdbares Wild: Ja
Jagdzeit NRW: 16.07. - 31.01. (Für ein Gebiet am Unteren Niederrhein und das Naturschutzgebiet Weseraue gilt eine Schonzeit vom 15. Oktober bis zum 31. Januar. Genaue Gebietsdefinition in § 2 Abs. 2 der LJZeitVO); Juvenile Nilgänse sind ganzjährig jagdbar.
Bauer, Hans-Günther, Bezzel, Einhard et. al. (HG), Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Band 1, Sonderausgabe 2012, Aula Verlag, Wiebelsheim
Bauer, Hans-Günther, Bezzel, Einhard et. al. (HG), Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Band 3, Literatur und Anhang, Aula Verlag Wiebelsheim, 2. vollständig überarbeitete Auflage 1993
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Bruun/Singer/König, Der Kosmos Vogelführer, Franck'sche Verlagshandlung Stuttgart, 5. Auflage 1982
Glutz von Blotzheim, Urs et. al (HG), Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Band 2, Anseriformes (1. Teil), Akademische Verlagsgesellschaft, Wiesbaden, 1979, Nachdruck der Auflage von 1968
Svenson, Lars et. al, Der Kosmos Vogelführer, Franck-Kosmos Verlag GmbH & Co. KG, Stuttgart, 2. Auflage 2011
Uspenski, S.M. Dr. habil, Die Wildgänse Nordeurasiens, Die Neue Brehm Bücherei, Band 352, A. Ziemsen Verlag Wittenberg Lutherstadt, 1965
Bundesamt für Naturschutz: Nationaler Vogelschutzbericht 2019 gemäß Artikel 12 Vogelschutzrichtlinie, Berichtsdaten aus dem Abschnitt Kr-N Brutvögel + Wintergäste (pdf download)