Der Sanderling ist ein Brutvogel der Hocharktis. In unseren Breiten kommt der Sanderling als Zugvogel vor und ist vor allem im Bereich der deutschen Bucht, im Wattenmeer zu beobachten.
Systematische Einordnung:
Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
Familie: Schnepfenvögel (Scolopacidae)
Gattung: Strandläufer (Calidris)
Art: Sanderling
Beschreibung:
Wissenschaftlicher Name: Calidris alba
Artname in Englisch: Sanderling
Artname in Französisch: Bécasseau sanderling.
Vorkommen / Verbreitung: Brutvogel der arktischen Tundra, auf den Inseln des arktischen Kreises; Nordkanada, Grönland, Taymir (Sibirien)
Wanderungen: Zugvogel; Langstreckenflieger während der Zugzeit.
Überwinterung: in gemäßigte Breiten. Abhängig von der jeweiligen Brutpopulation bis Südamerika, Südafrika oder Australien.
Lebensraum: Steinige Tundralandschaft; während des Zuges hauptsächlich an Meeresküsten mit flachem Sandstrand, Wattenmeer. Nur selten an Binnengewässern.
Verhalten: tagaktiv
Kennzeichen: ungefähr Starengröße, knapp größer als Alpenstrandläufer. Kräftiger Schnabel. Breiter weißer Flügelstreif, dunkel umrandet. Schwarzer Flügelbug.
Prachtkleid im Frühjahr mit scharf abgegrenztem Kopf und Brustband in grau und rotbraun, im Juli-August Kopf und Brust rotbraun. Oberseite schwärzlich; Schlichtkleid wirkt einfarbig in hellem grau an Flügel und Rücken; Armdecken und Schirmfedern mit weißem Rand.
Beine dunkel; Schnabel dunkel
Der Sanderling wirkt insgesamt sehr hektisch. Bei der Nahrungssuche rennt der Sanderling an den auflaufenden Wellen auf und ab. Dabei ist kennzeichnend ein stetes Vor- und Zurücklaufen, dabei wird dauernd gepickt. An ruhigen Strandabschnitten, wo nur wenig Menschen sind, lässt sich der Sanderling teilweise nicht durch den Menschen stören und läuft einem fast vor die Füße.
Größe: 18-21 cm
Gewicht: 45-65 g
Spannweite: 40-45 cm
Stimme: kräftiges „plitt“ oder „wick“
Geschlechtsreife: nach einem Jahr
Paarungszeit: später April; monogame Verbindung.
Bruten: max. 1 Jahresbrut
Brutzeit: Mai bis Juli
Nest: Bodenbrüter, Nestplatz auf trockenen Erhebungen in der Tundra, mit Halmen und Moosen spärlich ausgelegt.
Nistplatz: Nestplatz auf trockenen Erhebungen in der Tundra
Gelege: 3- 4 Eier.
Nachgelege: Zweitgelege möglich
Legeabstand: 30-36 Stunden; ca. 1,5 Tage
Brutbeginn: mit Ablage ersten Ei, beide Altvögel brüten
Brutdauer: 24-27 Tage
Nestlingsdauer: Nestflüchter
Flügge: 17 Tage
Selbständig: nach 21 Tagen
Nahrung: Insekten und Pflanzenteile
Lebensdauer: Höchstes nachgewiesenes Alter 16 Jahre
Feinde: Nesträuber, Insektenmangel, Wetter
Jagdzeit: Nein. Naturschutz
Bauer, Hans-Günther, Bezzel, Einhard et. al. (HG), Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Band 1+2, Sonderausgabe 2012, Aula Verlag, Wiebelsheim
Bauer, Hans-Günther, Bezzel, Einhard et. al. (HG), Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Band 3, Literatur und Anhang, Aula Verlag Wiebelsheim, 2. vollständig überarbeitete Auflage 1993
Bezzel, Einhard, Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Non-Passeriformes, Band 1, AULA-Verlag Wiesbaden, 1985
Bruun/Singer/König/Der Kosmos Vogelführer, Franck'sche Verlagshandlung Stuttgart, 5. Auflage 1982
Glutz von Blotzheim, Urs et. al (HG), Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Band 6, Charadriiformes (1. Teil) , Akademische Verlagsgesllschaft Wiesbaden, 1975