Die Teichralle oder das grünfüssige Teichhuhn ist ein regelmäßiger Brutvogel auf Teichen, Seen, Flüssen und Sümpfen die eine schützende Ufervegetation aufweisen. Teichrallen kommen auch häufig in Parks mit Teichanlagen vor und sind dann weniger scheu.
Das wesentliche Kennzeichen der "grünfüssigen" Teichralle sind ein dunkler Körper mit einem relativ langem Schwanz, lange grüne Füsse mit langen Zehen, sowie eine rote Stirnblässe und ein roter Schnabel, der an der Spitze gelb ist.
Als Jahresvogel treffen wir die Teichralle an den skandinavischen Küsten, auf den britischen Inseln, in Mittel-, West-, Süd- und Südosteuropa regelmäßig an. Vereinzelt existieren auch ganzjährige Populationen in der Türkei, sowie Überwinterungsgebiete.
Alle Informationen zur Teichralle gibt es kompakt im Artensteckbrief Teichralle.
Systematische Einordnung - Taxonomie:
Ordnung: Kranichvögel (Gruiformes)
Familie: Rallen (Rallidae)
Gattung: Blässhühner (Fulica)
Art: Teichhuhn
Beschreibung:
Wissenschaftlicher Name: Gallinula chloropus
Artname Englisch: Common Moorhen
Artname Französisch: Gallinule poule-d‘eau.
Artname Niederländisch: Het waterhoen
Vorkommen / Verbreitung: Als Brutvogel in Südamerika und in Nordamerika, Eurasien, Afrika, Südostasien. Jahresvogel in Irland, England und Wales, Belgien, Niederlande, Norddeutschland und Niederrhein bis nach Westfalen.
Ansonsten Brutvogel fast in ganz Europa, Südschweden, bis an das Schwarze Meer, Türkei bis nach Sibirien.
Wanderungen: Kurzstreckenzieher
Überwinterung: Nordafrika.
Lebensraum: stehende nährstoffreiche Gewässer, auch Gewässer mit geringer Fließgeschwindigkeit; mit bewachsenen Uferzonen bzw. Verlandungsgürteln. Bevorzugt in Schilfbeständen / Rohrkolbenbeständen, dichtes Ufergebüsch. Typische Gewässer sind Teiche und Seen, alte Flussarme, auch in Kiesgruben, Parkanlagen. Auch Tümpel und Wasserlöcher.
Verhalten: tagaktiv
Kennzeichen: Größe mit dem Rebhuhn vergleichbar.
Adulte Teichhühner zeigen eine dunkel-olivbraune Oberseite. Kopf, Hals und Unterseite sind grauschwarz. An den Flanken befinden sich weiße Streifen die, anfangend im Schulterbereich, sich schräg nach unten fortsetzen. Dadurch entsteht der Eindruck eines unterbrochenen Bandes. Die Unterschwanzdecken sind weiß. Besonders sichtbar, wenn der Schwanz aufgestellt wird. Die adulten Vögel zeigen ein rotes Stirnschild. Der Schnabel ist an der Schnabelbasis rot, die Schnabelspitze ist gelb. Die Altvögel haben grüne Beine und Füße. Das grünfüßige Teichhuhn.
Die juvenilen Tiere sind braun mit heller Kehle; Stirnschild und Schnabel sind noch dunkel; Unterschwanzdecken sind weiß.
Im Flug hängen die Beine des Teichhuhns herunter. Das Teichhuhn startet mit Anlauf über das Wasser in den Flug.
Größe: 27-31 cm
Gewicht: 340 g
Spannweite: 55 cm
Stimme und Ruf: reichhaltiges Stimmenrepertoire. Das Teichhuhn ruft sehr häufig und wird eher gehört als gesehen. Häufiger Ruf ist ein spitzes heftiges Kjiirrk.
Fortpflanzung
Geschlechtsreife: im ersten Lebensjahr
Paarungszeit: ab März; monogam, Saisonverbindung
Nestbau: ab Februar
Bruten: 2 Jahresbruten, selten 3 Jahresbruten
Legezeit: ab Anfang März, in der Regel ab Mitte April bis Ende Juli / Anfang August
Brutzeit: April-August
Nest: Meistens Bodennest oder Nest im Wasser, als flache Plattform oder in der Form eines tiefen Napfes. Nestmaterial besteht aus Pflanzenmaterial, dass in der Umgebung aufgesammelt wird. Noch während des Brütens wird am Nest weitergebaut.
Nachdem die Jungen geschlüpft sind, baut das ♂ Ruhenester und Schlafnester für die Jungen.
Nistplatz: Nest meist in der Ufervegetation, in der Regel am Ufer teilweise auch im Wasser.
Gelege: 5-11 Eier; mindestens 2 Eier, maximal werden Gelege mit bis zu 12 Eiern gelegt. Zweitgelege sind möglich.
Eier: Die Eier des Teichhuhns sind lang-oval und zeigen eine hell-gelbbraune Farbe
Nachgelege: Ersatzgelege bei Gelegeverlust
Legeabstand: 1 Tage
Brutbeginn: mit Ablage des ersten Ei
Brutdauer: 19-22 Tage, beide Altvögel brüten, wobei das ♀ die meiste Zeit brütet
Schlüpfen: die Jungen des Teichhuhns schlüpfen asynchron. Das Schlüpfen der Jungen kann sich über mehrere Tage hinziehen.
Nestlingsdauer: Nestflüchter. Bis zum 7. Tag kehren die Jungen nachts in das Nest zurück. Es gibt Fälle, in denen die Jungen in ein sogenanntes Aufzuchtrevier geführt werden. In diesem Aufzuchtrevier befinden sich dann auch die Schlafnester.
Flügge: nach 35 Tagen, die Jungen sind dann auch selbständig, halten sich allerdings noch im Brutrevier für eine Weile auf.
Nahrung: Allesfresser. Es wird pflanzliche und tierische Nahrung aufgenommen. Der Anteil pflanzlicher und tierischer Nahrung hängt vom jeweiligen Revier ab. Als pflanzliche Nahrung werden Samen, Früchte (Sumpf- und Wasserpflanzen), Grasblätter und Schilfspitzen gefressen. Die tierische Nahrung besteht aus Insekten, Mollusken, kleinen Wirbellosen und Kaulquappen.
Nahrungsaufnahme: Die Nahrung wird beim Schwimmen von der Wasseroberfläche aufgenommen. An Land wird die Nahrung von Pflanzen aufgelesen
Lebensdauer: Die Lebenserwartung des Teichhuhns kann 11 bis 15 Jahre erreichen.
Mortalität: bei Jungvögeln extrem hoch. Mindestens 69% der Jungvögel verenden im ersten Jahr.
Feinde: Mensch, Hechte, Bisamratten, Greife Möwen
Jagdbar: Nein
Jagdzeit: Nein