Vogelbeobachtung ist ein Teilgebiet der praktischen Vogelkunde oder Ornithologie. Auf dieser und den folgenden Seiten gibt es Tipps zur Vogelbeobachtung. Wie geht das und was benötige ich, um damit anzufangen. Aller Anfang ist schwer und ich kann hier aus eigener Erfahrung berichten. Was für Ausrüstung benötigen wir zur Vogelbeobachtung?
Hast du sie gesehen? Es sind drei Bekassinen, die sich dort im hohen Gras bewegen. Dennoch wurden sie entdeckt, obwohl die Bekassinen es dem Beobachter nicht leicht gemacht haben.
Einige Basics zur Vogelkunde
Wie so viele Dinge im Leben, entweder man mag etwas oder man mag es überhaupt nicht. Ganz einfach. Manch einer beginnt mit Vogelbeobachtung schon früh im Leben, andere steigen erst zu unterschiedlichen Zeiten im Leben ein.
Wer Vögel beobachtet wird schnell herausfinden, dass das Leben dabei ziemlich "entschleunigt" wird. Man kommt zur Ruhe. In unserer hektischen Zeit ist das eine gute Nachricht für gestresste Menschen. Allerdings wirst du auch dazu gebracht, die Dinge mehr von der Seite der Natur aus zu betrachten.
Was braucht man als Ausrüstung? Natürlich zuerst ein Bestimmungsbuch. Im deutschsprachigen Raum ist hier der Kosmos Vogelführer von Lars Svensson et al, sehr zu empfehlen. Das Buch zeichnet sich durch brilliante Zeichnungen aller Vogelarten aus, ergänzt um Verbreitungskarten, die Brutgebiete, Wintergebiete, die Migration, sowie die Feldornithologischen Bestimmungszeichen erklären.Dann ist noch ein gutes Fernglas notwendig. Nachtgläser mit 8 X 56 sind für die Verwendung auch in der Dämmerung sehr gut zu gebrauchen; es gibt auch Gläser mit der Vergrößerung 10 X 42. Entscheidend ist, was für das eigene Sehen am besten ist. Das müsst Ihr für Euch selbst herausfinden.
Zum Thema Kleidung, am Besten keine grellen Farben wie gelb oder rot. Outdoor-Kleidung ist sehr gut zu gebrauchen, wichtig ist, daß die Kleidung nicht raschelt. Alles vorhanden? Dann kann es losgehen. Seht mal auf das obige Bild. Wo sind sie? Dort sind drei Bekassinen, die sich im Gras verbergen. Sie tun ihr Bestes, um sich vor uns zu verstecken. Mit Geduld können wir sie trotzdem entdecken.
Ansonsten geht raus, denn es gibt viel zu sehen. Macht euch Notizen, evtl. auch Markierungen in Karten. Es macht Sinn, sich einer Vereinigung anzuschließen. Z.B. dem Nabu in Deutschland, regional gibt es auch noch andere vogelkundliche Organisationen, die auch alle über das Web zu erreichen sind.
Die Topografie des Vogels findest Du unter Fachbegriffe.
Orte für Vogelbeobachtung und Tierfotografie findest Du ebenfalls unter Fachbegriffe.
Regeln für die Kranichbeobachtung
Mindestens eine Stunde vor Sonnenuntergang am Beobachtungspunkt sein. Den Fußweg zum Beobachtungspunkt in die Zeitplanung einbeziehen.
Weitere Informationen findest Du unter Grauer Kranich.
Vogelbeobachtung (englisch = birdwatching) ist ein praktisches Teilgebiet der Ornithologie (=Vogelforschung) oder Vogelkunde. Bei der Vogelbeobachtung werden Vögel in der freien Natur beobachtet. Vogelbeobachtung bedeutet für mich: Ruhe, Spaß am Tun, es ist lehrreich und vor allem: Vogelbeobachtung entschleunigt. Wer Vögel beobachten will muss erst zur Ruhe kommen können.
In der Vogelbeobachtung bin ich nicht an Orte oder Zeiten gebunden. Vögel können fast überall beobachtet werden. Vogelbeobachtung fängt an etweder auf dem Balkon oder im Garten. Wer dass nicht hat geht sofort in Parks oder in den Wald oder auf die Felder. Vogelbeobachtung ist möglich in Feuchtgebieten, an der Küste oder im Gebirge.
Als Einsteiger in der Vogelkunde benötigst du für zu Anfang ein brauchbares Fernglas, dann ein gutes Bestimmungsbuch, ein Notizbuch und dem Wetter angepasse Kleidung. Dann kann es schon losgehen.
Das Aufschreiben / Notieren der beobachteten Arten hilft anfangs sehr, die beobachteten Arten kennenzulernen und verschafft auch einen guten Überblick über den Vogelbestand in deinem Beobachtungsgebiet. Ein kleines Notizbuch, das sich gut in deiner Tasche unterbringen lässt ist für diesen Zweck gut geeignet; das Notizbuch sollte also nicht größer sein als A6. Dazu nimmst du am besten einen Stift, der auch bei Feuchtigkeit und Nässe noch schreibt.
So einfach ist Vogelbeobachtung auch nicht. Es gibt nicht jeden Tag und überall viel zu sehen. Manchmal sieht man nur sehr wenig und machmal findet man urplötzlich eine seltenere Art und das unverhofft. An anderen Tagen gibt es dann wieder ganz viel zu beobachten.
Um Vögel in der freien Natur korrekt bestimmen zu können, muß der Beobachter die feldornithologischen Bestimmungsmerkmale der einzelnen Arten kennen. Diese Merkmale lassen sich nach und nach durch wiederholtes Beobachten und durch Benutzung von Bestimmungsbüchern erlernen.
Feldornithologische Bestimmungsmerkmale in der Vogelbeobachtung helfen uns, die Art sicher zu bestimmen. Gerade bei Arten aus der gleichen Familie oder Unterfamilie ist es mitunter nicht so einfach, die Art richtig zu bestimmen. Die Feldornithologischen Bestimmungsmerkmale in der Vogelbeobachtung sind:
Es hilft ungemein, die einzelnen Teile des Vogelkörpers zu kennen und beschreiben zu können. Dazu müssen wir die Topografie des Vogelkörpers kennen. Vögel fliegen und wir beobachten Vögel auch sehr oft im Flug. Dazu müssen wir die einzelnen Teile des Vogelflügels kennen und auch beschreiben können. Dafür ist es unerlässlich, sich die Topografie des Vogelflügels einzuprägen.
Das Federkleid eines Vogels ist über das Jahr Veränderungen unterworfen. Vögel mausern, also wechseln Teile des Federkleids, z.B. in der Teilmauser. Durch die Mauser ändert sich auch das Aussehen einer Vogelart. So gibt es bei vielen Vogelarten einen Unterschied zwischen dem Brutkleid und dem Ruhekleid. Dazu müssen wir uns mit dem Federkleid der Vogelart auseiandersetzen. Zudem beeinträchtigt die Abnutzung von Federn ebenfalls das Aussehen des Vogels im Laufes des Jahres, zwischen den einzelnen Mauserperioden.
Bunte Bilder in den Bestimmungsbüchern sind eine gute Sache. Ganz oft sind die Farben jedoch nicht eindeutig zu erkennen. Dann sehen wir nur die Silhouette des Vogels. Über die Silhouette lassen sich daher Vogelarten schon grob erkennen und die Art eingrenzen. Die Silhouetten sitzender und fliegender Vögel sind daher eine gute Hilfe.
In welchem Lebensraum haben wir den Vogel gesehen? Der Bestimmungsführer beschreibt die möglichen Lebensräume. Wir können dann abgleichen, ob der beobachtete Vogel tatsächlich die Art ist, für die wir sie halten. Gerade für Anfänger ist die Kenntnis des Lebensraums eine gute Hilfe, um Vögel sicher bestimmen zu können.
Fast alle Vögel rufen oder singen auch. Wir hören viel öfter die Arten durch Rufe oder den typischen Gesang, bevor wir den Vogel überhaupt zu Gesicht bekommen. Gerade für Anfänger in der Vogelbestimmung und Vogelbeobachtung ist es absolut nötig, die Vogelstimmen nach und nach zu erlernen. Die Stimmen und Rufe der Vögel sind in den Bestimmungsbüchern beschrieben. Dazu gibt es auch die Vogelstimmen auf DVD (im Handel erhältlich) oder man legt sich eine Vogelstimmen-App zu diese ist auf dem Smartphone ein guter Begleiter.
Spezialkenntnisse in der Vogelbeobachtung gehen über das vorher gesagte hinaus. die Spezialkenntnisse beschäftigen sich mit den Spuren, die Vögel in der Natur hinterlassen, ohne dass wir die Vögel zu Gesicht bekommen. Zu diesen Spezialkenntnissen zählen:
Solche Spezialkenntniss sind den Spezialisten vorbehalten. Diese Kenntnis erlangt man durch das Studium von Spezialliteratur. Spezialist kann also jeder werden, der sich für diese Themen interessiert. Auch Hobbyornithologen können sich dieses Wissen durch Studium der entsprechenden Fachbücher aneignen.
Im elektronischen Zeitalter sollte die Spiegelreflexkamera bei der Vogelbeobachtung nicht fehlen. Mit der Digitalkamera lassen sich Vogelbeobachtungen fotografisch dokumentieren. Mit diesen Bildern lassen sich Seltenheiten später zu hause sicher bestimmen. Der Gebrauch der Digitalkamera bei der Vogelbeobachtung wird Digiscoping genannt.
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Wie bereits geschrieben, hören wir Vögel meistens schon bevor wir sie gesehen haben. Manchmal entziehen sie sich uns auch vollkommen und es bleibt beim Gesang, den wir hören können. Das erlernen der Vogelstimmen ist also fast schon so etwas wie der Erfolgsfaktor in der Vogelbeobachtung.
Vogelstimmen lassen sich zuerst durch die praktische Erfahrung erlernen, dazu zählen auch die Teilnahme an Vogelexkursionen unter der Leitung von erfahrenen Vogelkundlern. Zum Erlernen der Stimmen bieten sich auch Lernmittel auf DVD an oder die Verwendung von speziellen Vogelstimmen-Apps, letztere sind im Google Play store vielfältigst erhältlich.
In der freien Natur sind Vögel meistens sehr scheu. Ohne Fernglas lassen sich viele Feinheiten nicht erkennen. Welches Fernglas eignet sich für die Vogelbeobachtung?
Das Angebot an Ferngläsern ist recht groß und zwar in Bezug auf Hersteller und in Bezug auf die Kenngrößen. Ferngläser sind tragbare Fernrohre. Ferngläser werden in binokularer Ausführung verkauft, d.h. wir sehen mit jedem Auge durch einen einzelnen Strahlengang, in dem sich Linsengruppen befinden. Dabei sehen wir ein großes rundes Bild. Hier interessieren uns die binokularen Gläser.
Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal bei binokularen Gläsern sind die Kenngrößen, die aus zwei Zahlen bestehen. Die erste Zahl gibt die Vergrößerung an, die zweite Zahl nennt den Objektivdurchmesser.
Ein Fernglas mit der Kenngröße 10 x 42 besitzt eine 10-fache Vergrößerung und das vordere Objektiv jedes einzelnen Strahlengangs hat einen Durchmesser von 42 mm. Die vordere Linse wird auch als Eintrittspupille bezeichnet.
Das Gegenstück zur Eintrittspupille ist beim Fernglas die Austrittspupille. Die Austrittspupille ist das Okular des Fernglases. Das ist der optische Teil des Glases, durch den das Auge sieht. Die Austrittspupille im Okular begrenzt den Durchmesser des Strahlenbündels der das Okular verlässt und auf das Auge trifft. Es besteht eine Korrelation zwischen dem Durchmesser der Eintrittspupille und dem Durchmesser der Austrittspupille. D.h. 42 mm Eintrittspupille sind gleich 4,2 mm Austrittspupille. Es sei vorweggenommen: Der Durchmesser der eigenen Pupille entscheidet auch darüber wie groß die Eintrittspupille eines Fernglases für den Nutzer sein muß.
Für brauchbare Ergebnisse bei der Vogelgeobachtung gibt es vier wesentliche Vergrößerungen:
Für die Arbeit aus der freien Hand sind 8-fache und 10-fache Vergrößerungen zu empfehlen.
Nachtgläser mit 8-56 sind für die Verwendung in der Dämmerung sehr gut zu gebrauchen; es gibt auch Gläser mit der Vergrößerung 10 x 42. Entscheidend bei der Auswahl ist einzig die Frage wie gut durch das Glas gesehen werden kann. So ist die Frage ganz wichtig: Habe ich sofort ein gutes Sehfeld, wenn ich das Glas an die Augen setze, oder sehe ich z.B. zu Anfang schwarze Schatten?
Generell gibt es folgende Fernglastypen:
Meine eigene Empfehlung ist ein Nachtglas, wenn man auch in die Dämmerung hinein aktiv sein will. Dann ist ein 8x56 unerlässlich. Ansonsten sind die Typen 10x42 und 10x44 schon eine sehr gute Wahl.
Die oben genannten Typen sind bei den großen Herstellern zu bekommen. Entscheidend beim Fernglas ist, daß das im Fernglas gesehene Bild bis in die Ränder scharf ist. Gerade bei Vögeln kommt es die Feinheiten an, z.B. bei der Gefiederzeichnung. Daher sollten hier Gläser mit abfallender Randschärfe nicht in die engere Auswahl kommen.
Bei allen Arten, die sehr scheu sind und eine größere Fluchtdistanz zum Menschen einhalten sind Spektiv sehr hilfreich. Spektive sind meistens Monookulare, d.h. es gibt nur ein Okular zum Durchsehen. Es gibt auch Spektive mit zwei Okularen zur besseren Durchsicht.
Die häufigen Objektivdurchmesser sind 50, 60, 62, 65, 77, 80, 85 und 100 mm. Die Vergrößerung kann bei 20x, 30x oder 40-fach liegen. In der Regel kommen 20-fache und 30-fache Vergrößerungen zum
Einsatz. Die häufigsten Objektivdurchmesser sind 60 mm, 80 mm oder 85 mm.
Hersteller von Spektiven sind z.B. Bresser, Carl Zeiss, Eschenbach, Leica, Minox, Nikon, Opytolyth, Pentax, Swarowski.
Ein Spektiv funktioniert am Besten, wenn es auf ein Stativ gesetzt wird. Dann kann man ein Bild ohne dauerndes Verwackeln sehen. Außerdem ist das Durchsehen einfacher. Wie auch bei Ferngläsern ist die durchgehende Schärfe bis in die äußersten Randbereiche entscheidend für die Kaufentscheidung.
Spektive sind sehr nützlich für die Beobachtung von:
Der Vorteil von Spektiven bei der Vogelbeobachtung ist ein größeres und klareres Bild. Feinheiten bei der Gefiederzeichnung werden sichtbar. Gerade bei Enten, Möwen und Limikolen (=Watvögel) kommt es sehr auf die Feinheiten in den unterschiedlichen Federkleidern an.
Vogelbestimmungsbücher werden auch Vogelführer genannt. Die Auswahl ist heutzutage schon recht umfangreich. Es gibt unterschiedliche Ausgaben für einzelne Vogelgruppen oder Vogelführer für einzelne Gebiete. So gibt es Vogelführer z.B. nur für Schottland, Österreich oder Deutschland. Dann gibt es Vogelführer, die ganz Europa abdecken oder noch weiter gefasst sind und Europa, Nordafrika und den Nahen Osten behandeln. Für jeden Gelbbeutel ist etwas dabei. Je nach Inhalt sind Vogelführer eher klein und handlich oder erreichen schon einen größeren Umfang.
Was benötige ich als Vogelbeobachter wirklich. Ein guter Vogelführer geht auf folgende Inhalte ein:
Was können wir also nehmen? Mein erster Vogelführer war "Der Komos Vogelführer von Bruun/Singer/König"; das ist schon ziemlich lange her. Das Buch gibt es heute nicht mehr, ich benutze es aber immer noch gerne.
Als Vogelführer für Anfänger eignet sich "Welcher Vogel ist das", von Volker Dierschke, herausgegeben vom Kosmos Verlag. Das Buch ist recht handlich bei 11,8 x 1,7 x 19,4 cm und passt dabei noch gut in eine Tasche. Beschrieben werden 440 Vogelarten in Europa. Für Anfänger und auch für den täglichen Gebrauch gut geeignet.
Wer mehr wissen will dem sei der "Svensson" empfohlen: Der Kosmos Vogelführer - Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. Dieser Führer ist erheblich umfangreicher mit 900 Arten und über 4000 Zeichnungen. Der Inhalt ist sehr gut. Dieser Umfang schlägt sich auch in den Abmessungen nieder: 14,5 x 3,1 x 20,2 cm. Für einen Vogelführer fast schon zu groß, aber sehr informativ.
Die genannten Bücher sind natürlich nur Empfehlungen. Es gibt erheblich mehr Auswahl. Es gibt zu einigen Ordnungen Spezialliteratur, die dann allerdings eher für den Hausgebrauch ist:
Deine Beobachtungen wollen irgendwohin. Oder anders. Was machen wir mit unseren Beobachtungen?
Macht euch Notizen, evtl. auch Markierungen in Karten. Es macht Sinn, sich einer Vereinigung anzuschließen. Z.B. dem Nabu in Deutschland, regional gibt es auch noch andere vogelkundliche
Organisationen, die auch alle über das Web zu erreichen sind.
Macht euch Notizen und so erhaltet Ihr über lange Zeiträume einen Überblick über Eure Beobachtungen und vor allem über die Brutvögel und Zugvögel in Eurem Gebiet.
Also los!