Die Wasserralle (Rallus aquaticus)

 

 

Was ist eine Wasserralle?

 

Die Wasserralle ist ein relativ häufiger Brutvogel in fast ganz Europa mit Ausnahme des Nordens von Skandinavien. Insgesamt ist die Wasserralle von Island über die eurasische Landmasse bis nach Japan verbreitet.

 

Als Jahresvogel treffen wir die Wasserralle im Westen Deutschlands, in Westeuropa, auf den britischen Inseln und über Frankreich bis nach Spanien und in Italien an.

 

Die Wasserralle brütet in hoher und dichter Ufervegetation, wie sie z.B. in dichten Schilfgürteln an Flachgewässern vorkommt. Für eine Ansiedlung der Wasserralle sind kleine, offene und flache Wasserflächen unverzichtbar.

 

Weitere Informationen zur Wasserralle findet Ihr nachfolgend im Steckbrief Wasserralle.

 

 

wasserralle im schilf
Wasserralle läuft durch das Schilf. Nur selten bekommt man sie überhaupt zu Gesicht, und noch viel schwieriger ist es, sie zu fotografieren.

 

Steckbrief: Wasserralle

 

Brutzeit - Gelege - Größe - Gewicht - Alter - Nahrung - Lebensraum - Fortpflanzung

 

Systematische Einordnung:

Ordnung: Kranichvögel (Gruiformes)

Familie: Rallen (Rallidae)

Gattung: Eigentliche Rallen (Rallus)

Art: Wasserralle 

 

Beschreibung:

Wissenschaftlicher Name: Rallus aquaticus

Artname in Englisch: Water Rail

Artname in Französisch: Råle d‘eau

Artname in Niederländisch: Waterral

 

Vorkommen / Verbreitung:  Generelle Verbreitung von Island über die eurasische Landmasse bis nach Japan.

 

Als Jahresvogel treffen wir die Wasserralle auf den Britischen Inseln, in Dänemark sowie im Westen Kontinentaleuropas, Balearen, Sardinien, Korsika, Italien Griechenland, im Westen der Türkei, rund um das Schwarze Meer und im Kaukasus. Als brütenden Sommergast im Süden Skandinaviens, in Mittel- und Osteuropa bis nach Russland hinein, in Südosteuropa bis in die Ukraine.

 

Wanderungen: Stand- und Strichvogel, Kurzstreckenzieher.

 

Überwinterung: Die Überwinterung von Brutpopulationen umfasst überwiegend West- und Südeuropa, große Bereiche Mitteleuropas und entspricht auch überwiegend dem Verbreitungsgebiet der Jahresvögel. Die Überwinterungsgebiete erstrecken sich bis nach Nordafrika herab.

 

Lebensraum: Die Wasserralle besiedelt Gebiete mit hoher dichter Ufervegetation, bevorzugt in dichtem Röhricht und Großseggenbeständen, angrenzende Flachwasserbereiche sind notwendig. Dagegen werden im Winter auch die Ufer von Gräben und Fließgewässern besiedelt.

 

Verhalten: Die Wasserralle ist tagaktiv und zieht in der Nacht; Wasserrallen singen in der Nacht.

 

Kennzeichen: Wirkt größer als eine Amsel. Leicht nach unten gebogener Schnabel. Oberseite ist dunkelbraun mit schwarzen Längsflecken; Kopfseite, Kehle, Hals und Brust sind schiefergrau während die Flanken eine schwarz-weiße Streifung aufweisen, die sofort auffällt. Unterschwanzdecken sind weiß. Schwingen und Stoß dunkelbraun.

 

Läuft leicht geduckt wobei beim Gehen der Tarsus waagerecht nach vorne gestreckt wird. Teilweise mit aufgestelltem Stoß.

 

Juvenile ähneln den adulten Vögeln bis auf die nur angedeutete schwarz-weiße Flankenstreifung; dagegen Kehle fast weiß und dunkle Federn zwischen Auge und Schnabel.

 

Schnabel hellrot mit dunklem First, Rot etwas matter mit bräunlichem Oberschnabel; juv. anfangs nur wenig rot im Schnabel.

 

Füße: ad. Fleischfarben und juv schmutziges Fleischfarben.

 

Iris: bei den adulten Vögeln orange oder rot, dagegen bei den juvenilen grünlich bis rotbraun.

 

Größe: 23-26 cm

Gewicht: 110-150 g,

Spannweite: 45 cm

 

Stimme: der häufigste Ruf von und klingt wie Ferkelquieken als gereihten Ruf. Der Gesang klingt ähnlich „tjick-tjick-tjick-tjüirr“. Daneben gibt es Rufe die wie knurrende Laute klingen, ähnlich „kurr-kurr“. Der Warnruf klingt wie „zick-zick“.

 

Geschlechtsreife: die Wasserralle wird wohl schon im ersten Lebensjahr geschlechtsreif.

 

Paarungszeit: monogame Saisonverbindung

Bruten: meistens 1 Jahresbrut, aber auch 2 Jahresbruten möglich.

Eiablage: als Ausnahme beginnt die Eiablage frühestens bereits im März, die Hauptlegezeit liegt zwischen Ende März bis Ende Juni, spätestens bis in den Juli.

 

Brutzeit: April bis Juni

Brutrevier: Brutrevier und Nistplatzwahl werden bei den Wasserrallen vom getroffen.

Nest: Das Nest der Wasserralle besteht entweder aus aufgeschichtetem Pflanzenmaterial oder wird aus Pflanzenmaterial geflochten.

 

Neststandort: Die Nester der Wasserralle befinden sich meistens gut versteckt in Seggenbüscheln, vor allem im Röhricht, manchmal auch auf schwimmenden Halmen. Der Muldendurchmesser des Nestes beträgt 11-12 cm, wobei Halme oberhalb des Nestes zu einer Haube zusammengeflochten werden.

 

Gelege: (4) regelmäßig 6-11 (12) Eier, als Ausnahme sind große Gelege von bis zu 16 Eiern anzusehen.

Eier: länglich-oval. Grundfarbe weißlich/rahmfarben mit rotbraunen oder grauen Punkten am stumpfen Pol.

Nachgelege: Nachgelege werden häufig gezeitigt.

 

Legeabstand: 1 Tage

Brutbeginn: mit Ablage des letzten Ei.

Brutdauer: 19-22 Tage, und brüten

 

Schlüpfen: die Jungen Wasserrallen schlüpfen meistens gleichzeitig (synchron) aber auch verteilt über einen längeren Zeitraum.

 

Nestlingsdauer: bedunte Nestflüchter. Die jungen Wasserrallen bleiben nach dem Schlüpfen meistens noch mehrere Tage im Nest und werden dort von den Altvögeln versorgt. Danach werden die Jungen in ein Aufzuchtrevier geführt, wo sie in der Folge in extra angelegten Schlafnestern übernachten. Es ist bekannt, dass die Jungen aus den vorigen Bruten des gleichen Jahres bei der Aufzucht der Jungen aus späteren Gelegen mithelfen. In der vierten Woche nehmen die Jungen bereits selbständig Nahrung auf und sind in der fünften Woche selbständig.

 

Flügge: 49-56 Tage, danach sind die Jungen vollkommen selbständig.

 

Nahrung: als Nahrung kommen bei der Wasserralle Insekten, deren Larven und Schnecken in Frage.

 

Lebensdauer: Der älteste bekannte Ringvogel wurde 5 Jahre und 6 Monate alt.

 

Feinde: Rohrweihe, Fuchs, Marder, Wiesel, Rabenvögel, Großmöwen und Biotopverschlechterungen

 

Mortalität: keine Angabe.

 

Jagdzeit: Nein. Naturschutz