Der Wüstenfalke gehört zur Ordnung der Falken. Sein Verbreitungsgebiet ist das nördliche Afrika, die arabische Halbinsel und Vorderasien und weiter östlich bis nach Kasachstan.
In seiner Erscheinung ähnelt der Wüstenfalke sehr dem Wanderfalken. Der Wüstenfalke gehört zu den schnellsten Falken überhaupt.
Systematische Einordnung:
Ordnung: Falken (Falconiformes)
Familie: Falken (Falconidae)
Gattung: Falken (Falco)
Art: Wüstenfalke
Beschreibung:
Wissenschaftlicher Name: Falco (peregrinus) pelegrinoides
Artname in Englisch: Barbary Falcon
Artname in Französisch: Faucon de Barbarie
Artname in Niederländisch: Barbarijse Slechtvalk
Artname in Italienisch: Falco de Barberia
Artname in Finnisch: Arabihaukka
Artname in Schwedisch: Berberfalk
Artname in Polnisch: Sokól berberyjski
Artname in Russisch: Shakhin oder Rishegolowij sapsan
Vorkommen / Verbreitung: Nördliches Afrika, Vorderasien, Arabische Halbinsel; Verbreitung bis nach Ostturkestan, Turkmenien und Usbekistan und bis zur westlichen Mongolei.
Wanderungen: Je nach Brutareal sind Wüstenfalken entweder Standvögel oder Zugvögel. Von den zentralasiatischen Wüstenfalken sind Zugbewegungen bis nach Nord-Indien bekannt..
Lebensraum – Biotop: Aride Zonen, also in hügeligen und gebirgigen Wüsten- und Halbwüstengebieten; sowie an der marokkanischen Atlantikküste und auf den Kanaren. Brutvogel im nordafrikanischen Atlasgebirge. Im Gebirge brütet der Wüstenfalke bis auf Höhen von 2000 m, in Mittelasien sogar bis auf 2.600 m.
Verhalten: Die Aktivität des Wüstenfalken beginnt morgens zwischen 8 und 9 Uhr, während der Zeit mit der größten Hitze wird eine „Mittagspause“ eingelegt. Die zweite Aktivitätsphase liegt im späten Nachmittag. Im Jagdflug ist de Wüstenfalke offenbar noch schneller als der Wanderfalke. So wurden bei Sturzflügen Maximalwerte von bis zu 44 m/sek erreicht.
Kennzeichen
Schnabel: dunkel.
Wachshaut: gelb
Läufe: gelb.
Iris: dunkel.
Größe: 35-40 cm
Schwanzlänge: 9-11 cm
Gewicht:
♂: Ø 430 g (350-480 g)
♀: Ø 640 g (550-720 g)
Spannweite: 80-100 cm
Stimme: Die Lautäußerungen ähneln dem Wanderfalken, mit langgezogenen Schreien und kurzen Rufen.
Geschlechtsreife: Brutreife wird wahrscheinlich im 2. Lebensjahr erreicht.
Paarungszeit: Balzflüge finden ab Dezember statt.
Bruten1 Jahresbrut
Eiablage: ab Mitte Februar, hauptsächlich ab März
Brutzeit: Februar bis in den Mai.
Nest: Horstplattform aus Reisig.
Neststandort: Horste werden in Nischen und Höhlen in Steilwänden angelegt; teilweise auch in Höhlen in dicken Bäumen. Es werden meistens mehrere Horste angelegt.
Gelege: 2-4 Ei, meistens Gelege mit 3 Eiern
Eier: grünlich-weißes Ei.
Eimasse und Eigewichte
Länge x Breite: 51,0x39,0mm
Gewicht: ≈ 40 g
Nachgelege: unbekannt.
Brutdauer: ca. 32 Tage, es brüten das ♀ und wird vom ♂ versorgt.
Nestlingsdauer - Führungszeit: bedunter Nesthocker, Nestlingsdauer 32- 39 Tage.
Flügge: Nach dem Ausfliegen werden die Jungen noch einige Zeit betreut und versorgt. Insgesamt sind die verfügbaren Informationen über den Wüstenfalken nur sehr spärlich.
Nahrung: Kleine bis mittelgroße Vögel. Die Vögel werden immer im Flug gefangen, selbst Alpensegler werden noch erbeutet. In Nordafrika und auf der Arabischen Halbinsel sind Flughühner und Tauben die Hauptnahrung.
Lebensdauer: Über das Höchstalter liegen keine gesicherten Daten vor. Es wird von einem maximal erreichbaren Höchstalter von ca. 20 Jahren ausgegangen.
Mortalität - Sterblichkeit: unbekannt.
Feinde und Gefährdungen: Offenbar ist die zunehmende menschliche Freizeitaktivität eines der größten Gefährdungspotentiale für dem Wüstenfalken.
Bauer, Hans-Günther, Bezzel, Einhard et. al. (HG), Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Band 1+2, Sonderausgabe 2012, Aula Verlag, Wiebelsheim
Bauer, Hans-Günther, Bezzel, Einhard et. al. (HG), Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Band 3, Literatur und Anhang, Aula Verlag Wiebelsheim, 2. vollständig überarbeitete Auflage 1993
Bezzel, Einhard, Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Non-Passeriformes, Band 1, AULA-Verlag Wiesbaden, 1985
Ferguson-Lees, James & Christie, David, Raptors of the World, A Field Guide, Christopher Helm London, reprinted 2019
Ferguson-Lees, James & Christie, David, Raptors of the World, Houghton Mifflin Company Boston New York, 2001
Mebs, Theodor et. al, Die Greifvögel Europas, Franck-Kosmos Verlags GmbH, 2. Auflage 2014
Svenson, Lars et. al, Der Kosmos Vogelführer, Franck-Kosmos Verlag GmbH & Co. KG, Stuttgart, 2. Auflage 2011
Fliegender Wüstenfalke - Quelle: David O'Brien/Agentur iStock