Der Zwergsäger ist die kleinste Art der Säger und wirkt ziemlich klein und rundlich. Als Brutvogel ist der Zwergsäger insgesamt über den Norden der eurasischen Landmasse verbreitet, mit Vorkommen auch in Nordamerika, Grönland und Island. Die Wintergebiete der Zwersäger befinden sich auf den britischen Inseln und überwiegend in West- und Mitteleuropa, dort auch im Binnenland.
Systematische Einordnung:
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Enten (Anatinae)
Gattung: Meerenten und Säger (Mergus)
Art: Zwergsäger
Beschreibung:
Wissenschaftlicher Name: Mergellus albellus
Artname in Englisch: Smew
Artname in Französisch: Harle Piette
Artname in Niederländisch: Nonnetje
Vorkommen / Verbreitung: Brutvogel in Nordamerika, Island, Grönland und im Norden Eurasiens und mit Lücken bis nach Ostsibirien und Kamtschatka, im Norden Sachalins. In Europa im Norden von Norwegen, Schweden und Russland. In Finnland im Norden und vereinzelt in der Südhälfte.
Wanderungen: Zugvogel meistens aber Kurzstreckenzieher.
Überwinterung: Die Winterquartiere des Zwergsägers befinden sich im Baltikum, an der südwestlichen Küste der Ostsee, im Süden Schwedens und Norwegens. Überwinterungsgebiete im Bereich des deutschen und niederländischen Wattenmeeres. In Westeuropa in den Niederlanden auch im Binnenland, sowie an der belgischen Küste und dort im Bereich der Scheldemündung, Gebiete in Nordfrankreich, Gebiete in Südengland. In Mitteleuropa Gebiete im Binnenland von Polen, Deutschland, Tschechien, Slowakei, Österreich, Schweiz. In Ost-, Süd- und Südosteuropa. Nördliche Schwarzmeerküste, vereinzelt im Binnenland der Türkei, nördlicher und südlicher Bereich des Kaspischen Meeres. In Südasien in Südchina, Südkorea und Japan.
Lebensraum: Der Zwergsäger benötigt nahrungsreiche Gewässer mit Baumbewuchs.
Verhalten: tagaktiv. Der Zwergsäger fliegt über Tag zu den Nahrungsplätzen und kehrt kurz vor Sonnenuntergang an die Schlafplätze zurück.
Kennzeichen Beim ♂ deutlicher Unterschied zwischen Schlichtkleid und Prachtkleid. Von der Gestalt her ziemlich klein und rundlich, erinnert eher an die Schellente. Prachtkleid des ♂ ist ein überwiegend helles weiß mit schwarzer Augenmaske und schwarzem Streif am Hinterkopf. Im Flugbild zeigen sich dann die überwiegend schwarzen Stellen an Rücken, Schwanz, Ober- und Unterflügel, weißes Feld im Vorderflügel, heller Bauch. Im Schlichtkleid wirkt das ♂ eher grau, bis auf den weißen Kinnbereich nun mit bräunlich-weißem Oberkopf, die schwarze Augenmaske ist immer noch sichtbar.
Das ♀ ist stumpf braungrau mit weißen Wangen mit einem dunkel kastanienbraunem Oberkopf und weißem Kinnbereich. Weißes Vorderflügelfeld kleiner als bei ♂. Heller Bauch. Schlichtkleid des ♂ zwischen Juli bis Anfang August, dann ähnelt das ♂ eher dem Weibchen. Jugendkleid ähnelt ♀
Größe: 38-44 cm
Gewicht: 550-750 g, ♂ schwerer
Spannweite: 56-69 cm
Stimme: Meistens stumm. Das ♂ ruft während der Balz quakend „gur r rrr tschick“, wird am Ende verschluckt; das ♀ ruft heiser „krrr“.
Geschlechtsreife: im zweiten Lebensjahr
Paarungszeit: die meisten Zwergsäger gehen bereits verpaart auf den Rückzug in die Brutquartiere.
Bruten: 1 Jahresbrut
Eiablage: frühestens ab letzter Aprildekade, meistens erst im Mai oder Anfang Juni
Brutzeit: April bis Anfang Juli
Nest: Nestmulde am Boden, in dichter Vegetation, zwischen Steinen, in Erdspalten, am Fuß von Bäumen, alte Nistplätze werden wieder genutzt. Das Nest wird vom ♂ mit Material aus der Umgebung ausgekleidet. Schon 2-3 Wochen vor der Eiablage wird das Nest vom ♀ vorbereitet.
Eier: Form elliptisch bis spindelförmig, dicke glatte Schale mit leichtem Glanz. Rahmfarben bis hellbeige.
Gelege: (mindestens 5) regelmäßig 6-12 (maximal 15) Eier
Nachgelege: Nachgelege sind häufig
Legeabstand: mind. 24 Stunden
Brutbeginn: vermutet erst mit Ablage des letzten Ei.
Brutdauer: (29-) 31/32 (-35) Tage, nur das Weibchen brütet
Schlüpfen: Junge schlüpfen wahrscheinlich alle innerhalb eines Tages
Nestlingsdauer: bedunte Nestflüchter: Die Jungen werden nur vom ♀ geführt.
Flügge: 60-65 Tage
Nahrung: während des Winters und im Vorfrühling vor allem Fische, ansonsten fast ausschließlich Insekten.
Lebensdauer: von Zwergsägern in Gefangenschaft ist ein Höchstalter von 10 Jahren bekannt.
Feinde: Biotopverschlechterung, Bejagung, Fuchs, Marder
Mortalität: unbekannt
Jagdzeit: Nein. Naturschutz